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  7. Todesfahrt von Magdeburg: Prozess zu Weihnachtsmarkt-Anschlag - Fahrer sagt weiter aus

Todesfahrt von Magdeburg Prozess zu Weihnachtsmarkt-Anschlag - Fahrer sagt weiter aus

Fast elf Monate nach dem Anschlag mit sechs Toten und Hunderten Verletzten erhoffen sich Betroffene Antworten. Doch werden die Angaben des Angeklagten diese bringen?

Von dpa Aktualisiert: 11.11.2025, 10:29
Der Angeklagte Taleb al-Abdulmohsen wird vor Beginn des zweiten Prozesstages in den Gerichtssaal geführt.
Der Angeklagte Taleb al-Abdulmohsen wird vor Beginn des zweiten Prozesstages in den Gerichtssaal geführt. Hendrik Schmidt/dpa

Magdeburg - Der Prozess zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten und über 300 Verletzten ist mit der Aussage des Angeklagten fortgesetzt worden. Der Vorsitzende Richter Dirk Sternberg ermahnte den 51-jährigen Taleb al-Abdulmohsen zu Beginn, zum Geschehen und der Vorgeschichte auszusagen, statt abzuschweifen in politische Äußerungen. Der Angeklagte hatte angekündigt, sich vor dem Landgericht Magdeburg „stundenlang, vielleicht tagelang“ äußern zu wollen.

Der aus Saudi-Arabien stammende Mann war am 20. Dezember 2024 mit einem Mietwagen über den Weihnachtsmarkt gerast. Die Anklage wirft ihm unter anderem vollendeten Mord in sechs Fällen und versuchten Mord an weiteren 338 Menschen vor.

Angeklagter kündigt Hungerstreik an

Der Vorsitzende Richter machte deutlich, dass der Prozess in Abwesenheit von al-Abdulmohsen fortgesetzt werden kann. Hintergrund ist, dass der Angeklagte nach eigenen Angaben in Hungerstreik tritt. „Sie haben es nicht in der Hand, durch Hunger- oder Durststreik die Verhandlung zu verzögern oder zu torpedieren“, betonte Sternberg. Al-Abulmohsen sagte vor Gericht. „Jetzt mache ich den Hungerstreik seit gestern. Ich will das drei Wochen machen. Man erwartet keine körperlichen Schäden.“ 

Am Montag hatte der 51-Jährige zugegeben, am Steuer gesessen zu haben. „Ich bin derjenige, der das Auto gefahren hat“, sagte al-Abdulmohsen. Weitere konkrete Angaben machte er zunächst nicht, Reue zeigte er zunächst nicht.

Der Angeklagte wurde auch am zweiten Prozesstag mit einem Hubschrauber von der Haftanstalt Burg nach Magdeburg in den Interims-Gerichtssaal gebracht. Der Prozess läuft unter starken Sicherheitsvorkehrungen.