Justiz Prozess gegen Rockerboss Hanebuth in Spanien ab 23. Januar

Madrid - Der Strafprozess in Spanien gegen den Rocker-Boss Frank Hanebuth soll am 23. Januar vor dem Nationalen Staatsgerichtshof in Madrid beginnen. Das bestätigte ein Justizsprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Dem 58-Jährigen sowie weiteren angeklagten mutmaßlichen Ex-Mitgliedern und Helfern der Rockerband Hells Angels werden unter anderem Drogenhandel und Zuhälterei vorgeworfen.
Hanebuth droht im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe. Er hat die Vorwürfe bestritten.
2013 war er zusammen mit anderen mutmaßlichen Motorrad-Rockern bei einer Razzia auf Mallorca festgenommen worden. Unter den Festgenommenen waren vorwiegend Deutsche, aber auch Türken, Luxemburger und Spanier. Die Gruppe soll auf Mallorca nach den Erkenntnissen der Ermittler zwischen 2009 und 2013 als kriminelle Vereinigung tätig gewesen sein. Sie soll an der Playa de Palma - dem berühmt-berüchtigten „Ballermann“ - zahlreiche schwere Straftaten begangen haben.
Nach zwei Jahren hinter Gittern war Hanebuth - langjähriger Chef der inzwischen aufgelösten Hells Angels in Hannover - im Sommer 2015 gegen eine Kaution von 60.000 Euro und unter Auflagen aus der U-Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Cádiz entlassen worden. Erst 2017 durfte er Spanien verlassen und kehrte nach Deutschland zurück.