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  7. Projekt 0800: Bundeswehr-Rekruten dürfen länger schlafen: Test bei Fallschirmspringern

Projekt 0800 Warum die Bundeswehr künftig ausschlafen darf

Die Bundeswehr hat es bei der Personalsuche nicht leicht. Das Image ist angekratzt, das Material wahlweise veraltet oder kaputt, und der russische Überfall auf die Ukraine hat den einen oder anderen Soldat daran erinnert, dass der Ernstfall im schlimmsten Fall Krieg bedeutet. Um den Soldatenberuf attraktiver zu machen, wird nun an der Uhr gedreht.

07.02.2023, 16:31
Um die Zahl der Abbrecher zu reduzieren, dürfen einige Bundeswehr-Rekruten morgens jetzt länger schlafen. 
Um die Zahl der Abbrecher zu reduzieren, dürfen einige Bundeswehr-Rekruten morgens jetzt länger schlafen.  Foto: Marcel Kusch/dpa/Symbolbild

Berlin/DUR/slo – Bundeswehr-Soldaten dürfen künftig womöglich länger schlafen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf General­inspekteur Eberhard Zorn. „Projekt 0800“ lautet ein Versuch, der im Moment bei einer Fallschirmjägereinheit läuft. Dort müssen die Rekruten erst 8 Uhr am Morgen stramm stehen.

Das frühe Aufstehen – um 7 Uhr anzutreten, klingelt der Wecker bei den Soldaten bisher meist noch vor 5.30 Uhr – wurde als ein Grund dafür ausgemacht, dass viele Rekruten die Ausbildung frühzeitig abbrechen. „Die Rekruten fragen: Warum muss ich eigentlich um 5 Uhr aufstehen?“, zitiert das RND den Generalinspekteur.

Der spätere Dienstbeginn habe seine Wirkung offenbar nicht verfehlt: Laut Zorn sei die Abbrecherquote der Einheit deutlich geringer. Möglich also, dass die Bundeswehr den Versuch bald auch auf andere Truppenteile ausweitet.

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Mittelfristig müssen sich aber auch die angehenden Fallschirmjäger ans frühe Aufstehen gewöhnen. Nach der Grundausbildung herrsche auch dort der gewohnt frühe Dienstbeginn. Dann habe sich der Rekrut aber daran gewöhnt, ist sich die Bundeswehr sicher.