Corona Ministerium: Sieben-Tage-Inzidenz springt wieder über 300

Potsdam - Die Sieben-Tage-Inzidenz neuer Corona-Infektionen ist in Brandenburg wieder über die Marke von 300 gesprungen. Landesweit lag die Zahl neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in einer Woche am Donnerstag bei 312,2, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam mitteilte. Am Vortag lag der Wert noch bei 299,0, in der Woche zuvor bei 253,5. Die höchste Inzidenz (571,8) hatte Frankfurt (Oder), die niedrigste (223,4) der Landkreis Havelland. Die Zahl der Covid-19-Fälle erhöhte sich innerhalb eines Tages landesweit um 2002. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung erhöhte sich um 2 auf 5881.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte am Dienstag im Kabinett ein Eckpunktepapier zur Abwehr der Corona-Pandemie in diesem Herbst und Winter vorgelegt, wie ihr Ministerium mitteilte. Der Einsatz schärferer Schutzmaßnahmen wolle die Landesregierung demnach lagebezogen entscheiden. Dabei sei neben der Entwicklung des Infektionsgeschehens vor allem die Situation in den Krankenhäusern maßgeblich, genauer: der Anteil freier Intensivbetten, die Zahl neuer Covid-19-Krankenhauspatienten und die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern. Für die Sieben-Tage-Inzidenz solle es keinen Schwellenwert mehr geben.
Der Bundestag hatte vor einer Woche neue Corona-Regeln für den Herbst beschlossen. Die Länder können ab 1. Oktober weitere Auflagen verhängen, darunter eine Maskenpflicht in Geschäften oder Gaststätten. FDP-Landeschef Zyon Braun sagte: „Bleibt die Lage wie aktuell, erwarten wir von der Landesregierung, dass sie auf neue Maßnahmen verzichtet.“ Brandenburg hatte in der vergangenen Woche die geltenden Corona-Regeln mit Maskenpflicht in öffentlichen Bussen und Bahnen sowie in Krankenhäusern, Arztpraxen und Alten- und Pflegeheimen am Dienstag bis mindestens zum 23. September verlängert.