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Soziales Mehr Geld für Frauenhäuser: Eigenbeteiligung soll wegfallen

Wenn nur die Flucht ins Frauenhaus bleibt, sollen die Betroffenen künftig nicht mehr für die Übernachtung bezahlen müssen. Das Land stellt mehr Geld für die Schutzeinrichtungen bereit.

Von dpa Aktualisiert: 02.01.2023, 11:29
Eine junge Frau steht in einem Zimmer eines Frauenhauses.
Eine junge Frau steht in einem Zimmer eines Frauenhauses. Peter Steffen/dpa/Archivbild

Potsdam - Die Frauenhäuser in Brandenburg erhalten mehr finanzielle Unterstützung des Landes. Bewohnerinnen sollen künftig nicht mehr selber für die Unterbringung pro Tag zahlen müssen. Mit dem Doppelhaushalt für 2023/24 stehen pro Jahr eine Million Euro mehr für Frauenhäuser zur Verfügung. Im Jahr 2022 erhielten die 24 Schutzeinrichtungen nach Angaben des Sozialministeriums gut zwei Millionen Euro vom Land.

Sozial- und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte der dpa: „Wir können jetzt die Eigenbeteiligung der Frauen an den Kosten zur Unterbringung im Frauenhaus finanzieren. Das war sehr belastend für Frauen, die in existenzieller Not sind.“

Für einen Platz im Frauenhaus mussten sich die betroffenen Frauen bislang an den Kosten beteiligen. Dies lag laut Ministerium meist unter zehn Euro je Person und Nacht. Im Jahr 2021 hatten die Einrichtungen 447 Frauen und 566 Kinder zum Schutz vor Gewalt aufgenommen.

Ein Teil der zusätzlich bewilligten Landesmittel für Frauenhäuser ist auch für Tarifsteigerungen bei den Beschäftigten bestimmt. Bislang sei es schwierig gewesen, überhaupt noch Personal für die Frauenhäuser zu finden, da es die letzte Tariferhöhung vor Jahren gegeben habe, sagte Nonnemacher.

Im September hatte die Sozialministerin davon gesprochen, dass die Schutzeinrichtungen durch die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges noch stärker genutzt würden. Die Mitarbeiterinnen seien an der Belastungsgrenze. Das Netzwerk der Frauenhäuser hatte beklagt, es gebe zu wenige Plätze in den Einrichtungen im Land.