Agrar Landwirte kritisieren Wolfsmanagement von Minister Meyer

Hannover - Niedersachsens Landwirte sehen das Wolfsmanagement des neuen Umweltministers kritisch. Sie bezweifeln, dass die Jäger im Land dabei mitmachen, sagte der Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Jörn Ehlers am Montag. Minister Christian Meyer (Grüne) hatte vergangenen Freitag angekündigt, Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss von sogenannten Problemwölfen sollen künftig eine Woche vor ihrem Erlass öffentlich einsehbar sein. Das Landvolk befürchtet, dass damit die Sicherheit von Jägern und Weidetierhaltern vor „radikalen Wolfsfans“ gefährdet sein könnte - auch wenn die Genehmigungen zum Abschuss anonymisiert sein sollen.
Der Umgang mit dem Wolf bleibt ein andauernder Streit. Während Landwirte unter Angriffen auf ihre Nutztiere leiden, verweisen Naturschützer auf den nach wie vor hohen Schutzstatus des Wolfes. Die EU-Kommission kündigte kürzlich an, dass der Schutzstatus des Wildtieres geprüft werden solle. Die Landwirte begrüßen dieses Vorhaben: „Jetzt kommt endlich Bewegung in die Wolfspolitik und unsere Weidetierhalter können etwas Hoffnung schöpfen“, sagte Ehlers.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte unlängst selbst Erfahrungen mit einem Wolfsangriff gemacht. Ihr Pony Dolly wurde Anfang September auf einer Koppel in Hannover gerissen. Durch genetische Untersuchungen konnte der Wolf identifiziert werden - am vergangenen Freitag erteilte die Region eine Genehmigung zum Abschuss des Tieres. Der Rüde ist für unzählige Risse an Nutztieren wie Schafen, Rindern und Pferden verantwortlich.