Versicherungen Haftpflicht: Schlechtere Neu-Bewertung für viele Autofahrer

Erfurt/Berlin - Mit der Neu-Bewertung der Unfallrisiken könnten Kfz-Versicherungen für rund 500.000 Autofahrer in Thüringen tendenziell teurer werden. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) hat für die Haftpflichtpolicen in neun Zulassungsbezirken höhere Risiken festgestellt. Laut einer Mitteilung vom Dienstag sind Autohalter unter anderem in Erfurt, Weimar, Gera und Jena in höhere Risikobewertungen gerutscht. Hingegen ergeben sich für 100.000 Thüringer im Kyffhäuserkreis und Kreis Saalfeld-Rudolstadt bessere Risikobewertungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung.
Der GDV errechnet jedes Jahr die Schadensbilanzen der rund 400 deutschen Zulassungsbezirke und teilt sie in 12 Regionalklassen ein. Diese Regionalklassen seien zudem für 2023 neu sortiert worden, hieß es. Wo es häufiger gekracht hat und die Versicherer mehr zahlen mussten, dürften in der Folge die Beiträge steigen. Dabei ist nicht entscheidend, wo ein Schaden entstanden ist, sondern in welchem Zulassungsbezirk der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat. Daneben spielen noch andere Faktoren eine Rolle, etwa das Fahreralter, die Typklasse des Autos oder die jährliche Kilometerleistung.
Die beste Schadensbilanz in Thüringen erreichen demnach Autofahrer im Kyffhäuserkreis (Regionalklasse 1). In Gera (Regionalklasse 8) ist den Angaben zufolge hingegen die Schadensbilanz am schlechtesten. Weniger Änderungen gebe es in den Kasko-Versicherungen: In der Vollkaskoversicherung könne sich der Saale-Orla-Kreis verbessern, während sich der Wartburgkreis und Sömmerda verschlechterten. In der Teilkaskoversicherung verbesserten beziehungsweise verschlechterten sich jeweils zwei Bezirke.