Innenpolitik Familienbeirat fordert mehr Beratungsangebote für Männer

Berlin - Der Berliner Beirat für Familienfragen fordert als Konsequenz aus den Silvester-Krawallen die Ausweitung von Beratungsangeboten für Familien und insbesondere für Männer. „Wir müssen bei der Auswertung der Krawalle nach vorne schauen und dürfen dabei nicht bestimmte Gruppen stigmatisieren“, sagte der Familienbeiratsvorsitzende Kazım Erdogan am Freitag. „Fast alle der beteiligten jungen Menschen sind schließlich in Berlin geboren und haben hier die Schule besucht.“
Erdogan schlägt vor, das Beratungsangebot insbesondere für Familien in schwierigen sozialen Situationen auszubauen, bei Bedarf auch mehrsprachig und speziell mit Blick auf männliche Familienmitglieder.
Wichtig sei auch, solche Angebote an möglichst vielen Orten zu machen, wo sich Familien aufhalten, etwa auch in Unterkünften für Geflüchtete und in den Familienzentren. In letzteren sollte es nach Erdogans Überzeugung auch mehr Väterarbeit geben.
Erdogan gehörte am Mittwoch zu den Teilnehmern des „Gipfels gegen Jugendgewalt“, zu dem die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ins Rote Rathaus eingeladen hatte. Die Teilnehmer haben sich darauf verständigt, auf die Silvester-Krawalle mit einem Bündel verschiedener Maßnahmen zu reagieren, zu denen auch mehr Sozialarbeit in den entsprechenden Kiezen gehört. Erdogan sagte am Freitag, der Beirat unterstützt die geplanten präventiven Maßnahmen gegen Jugendgewalt.