Museen Emder Kunsthalle verbucht mehr Besucher
Die Corona-Jahre waren für viele Kultureinrichtungen wie die Emder Kunsthalle eine schwere Zeit. Nun blickt das Haus in Ostfriesland aber optimistisch in die Zukunft. Die Besucherzahlen ziehen langsam wieder an und auch für neue Ausstellungen gibt es Pläne.

Emden - Die Kunsthalle Emden hat nach zwei schweren Corona-Jahren 2022 einen Aufwärtstrend bei den Besucherzahlen verbucht. „Für 2023 planen wir wieder ein spannendes Ausstellungsprogramm, mit dem wir den Aufwärtstrend fortsetzen wollen“, sagte der kaufmännische Direktor Michael Kühn der Deutschen Presse-Agentur. Demnach kamen 2022 knapp 40.000 Besucherinnen und Besucher in die Ausstellungen der von Henri und Eske Nannen gestifteten Kunsthalle. Das waren etwa doppelt so viele wie in den beiden Vorjahren, als das Haus wie auch andere Kultureinrichtungen infolge von Lockdowns zeitweise schließen musste.
Noch sei die Kunsthalle aber von normalen Jahren, in denen im Schnitt 70.000 Besucherinnen und Besucher kamen, weit entfernt. Zwar sei es das Ziel, mit den Ausstellungen möglichst viele Menschen zu erreichen, die Besucherzahlen seien aber nicht der alleinige Maßstab, teilte die Kunsthalle mit. Langfristig zähle dauerhafte Qualität. Zuletzt zeigte das Emder Museum bei Ausstellungen, wie seine Sammlung im Zusammenspiel mit Leihgaben aktuelle gesellschaftliche Fragen thematisieren kann, etwa bei der vergangenen Schau um den „Mythos Wald“.
Gerade erst wurde die aktuelle Ausstellung „Nolde/Rohlfs“ bis zum 23. April 2023 verlängert, die sich mit rund 100 Werken den Leben der beiden nordfriesischen Künstler widmet. Beide zählen zu den bedeutendsten Vertretern des Expressionismus. Bei der Schau geht es laut der Kunsthalle auch um die Frage: „Verunglimpft die ideologische Haltung eines Künstlers dessen gesamtes Werk?“ Denn Emil Noldes Werke wurden von den Nazis zwar als „entartet“ diffamiert, er galt jedoch als Verehrer Adolf Hitlers und als Antisemit. Christian Rohlfs dagegen agierte nicht explizit politisch. Mit der Schau sollen Werke und Biografien reflektiert und Diskussionen angestoßen werden.
Als weitere Ausstellungen planen die Kuratoren der Kunsthalle ab dem 6. Mai eine Themenschau rund um Selbstporträts von Künstlerinnen und Künstlern mit dem Titel „Hier bin ich!“. Ab dem 16. September ist bis voraussichtlich 2024 die Ausstellung „KUNST STOFF. Textil als Material in der Kunst“ zu sehen.