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tiermisshandlung Drei Tage ohne Futter und Wasser: Todkrankes Rind in Thüringen von Bauernhof ausgesetzt

Ein krankes Rind ist in Themar im Landkreis Hildburghausen nach Angaben des Veterinäramtes für drei Tage ohne Wasser und Futter vor einem Hof schutzlos ausgesetzt worden.

03.11.2021, 14:08
Ein krankes Rind ist in Themar im Landkreis Hildburghausen nach Angaben des Veterinäramtes für drei Tage ohne Wasser und Futter vor einem Hof schutzlos ausgesetzt worden.
Ein krankes Rind ist in Themar im Landkreis Hildburghausen nach Angaben des Veterinäramtes für drei Tage ohne Wasser und Futter vor einem Hof schutzlos ausgesetzt worden. Foto: imago/Symbol

Themar/dpa - Das Rind habe schließlich notgeschlachtet werden müssen, bestätigte das Veterinäramt des Landkreises entsprechende Angaben der Deutschen Tierschutzbüros am Mittwoch auf Anfrage.

Das sei bundesweit bereits der dritte Fall innerhalb von drei Wochen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Tierschutzbüros, Jan Peifer. Landwirte setzten die kranken Tiere aus, weil das kostengünstiger sei als eine tierärztliche Behandlung, vermutete er. Zuvor seien dem Tierschutzbüro Fälle aus Brandenburg und Rostock gemeldet worden.

"Wir gehen aber von einer viel höhren Dunkelziffer aus", so Peifer. Diese liegt nach seinen Angaben bei 200.000 pro Jahr. Zeugen aus Themar hätten ihm mitgeteilt, dass die Methode "gängige Praxis" sei.

Das Veterinäramt habe die Anzeige am 19. Oktober erhalten und sei dem Vorfall nachgegangen, sagte eine Sprecherin der Behörde. Eine tierärztliche Untersuchung, die einen Tag später erfolgte, habe ergeben, dass das Tier mit Paratuberkulose infiziert sei. Gegen den verantwortlichen Landwirt habe das Amt ein Verfahren eingeleitet.

Paratuberkulose ist eine chronische und unheilbare Darmerkrankung von Wiederkäuern - sie führt zu Abmagerung und schließlich zum Tod. "Eine Notschlachtung stellte den einzigen Ausweg dar", sagte die Sprecherin des Veterinäramtes.