Bundesliga Bremer Freimarkt ohne Werder: Start in intensive Wochen
Sieben Punkte holte Werder seit der bitteren Heimniederlage gegen Augsburg. Mit Platz fünf sind die Bremer mehr als im Soll. Eine Party auf dem Freimarkt wird es aber nicht geben. Aus guten Gründen.

Bremen - Zu feiern gebe es bei Werder Bremen derzeit genug. Platz fünf in der Fußball-Bundesliga, zweitbester Sturm und mit Niclas Füllkrug vielleicht bald wieder ein grün-weißer Nationalspieler im Kader. Die Zwischenbilanz beim Aufsteiger fällt nach neun Spieltagen absolut positiv aus. Jetzt noch ein Sieg gegen den FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) und einem kleinen Party-Ausflug auf den Bremer Freimarkt stünde eigentlich nichts im Wege. Wären da nicht die wieder ansteigenden Corona-Zahlen, die den Bremern einen Strich durch die Feierpläne machen. „Wir werden als Club nicht auf den Freimarkt gehen. Da müssen wir einfach aufpassen. Wir versuchen, die Kontakte zu minimieren“, sagte Fußballchef Clemens Fritz am Donnerstag mit Blick auf das an diesem Freitag beginnende Volksfest in der Hansestadt.
Die Party muss also ohne Werder stattfinden, doch auch ohne das leidige Thema Corona hätte es für die Bremer Fußballer wohl nur zu einem Kurzbesuch gereicht. Denn die Zeit bis zur WM-Pause Mitte November ist intensiv. Sieben Spiele in 28 Tagen stehen für das Team von Trainer Ole Werner an, auf die Partie gegen Mainz folgt am Mittwoch das Pokalspiel beim starken Zweitligisten SC Paderborn, ehe es drei Tage später zum SC Freiburg geht. „Man braucht eine gute Frische im Kopf und muss sehen, dass man körperlich gut durchkommt“, sagte Werner.
Das ist den Grün-Weißen bislang sehr gut gelungen. Vor der Partie gegen Mainz hat aber auch Werner erste kleinere Personalsorgen zu beklagen. Leonardo Bittencourt ist krank und steht für die Partie im ausverkauften Weserstadion ebenso wenig zur Verfügung wie Nicolai Rapp (muskuläre Probleme). Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Milos Veljkovic. Der Abwehrchef plagt sich mit einer Sehnenreizung herum und musste daher mit dem Training kürzertreten. „Wir bereiten uns auf beide Szenarien vor - mit und ohne Milos“, sagte Werner. Sollte der Serbe nicht rechtzeitig fit werden, könnte Amos Pieper in die Startformation zurückkehren. Der Neuzugang aus Bielefeld war zuletzt nach seiner Gelbsperre von Niklas Stark verdrängt worden.
Auch die Mainzer, die zuletzt beim 1:1 gegen Leipzig überzeugten, haben Personalsorgen. Ausfallen werden Marlon Mustapha, Maxim Leitsch und Silvan Widmer. „Hinter anderen Spielern steht noch ein Fragezeichen“, sagte der Mainzer Trainer Bo Svensson. Dazu gehört auch Abwehrchef Stefan Bell, der am Mittwoch nicht trainierte.
Als Tabellenfünfter sind die Bremer gegen Mainz (12.) klarer Favorit. Dennoch erwartet Werder-Coach Ole Werner keine leichte Aufgabe. „Mainz spielt einen sehr intensiven Fußball. Aber die Mannschaft gibt auch Räume, die es zu nutzen gilt. Man muss die Aggressivität und die Körperlichkeit annehmen“, sagte der Bremer Trainer, der sich von der gestiegenen Erwartungshaltung nicht beeinflussen lassen will. „Wir gucken auf uns und die Dinge, die wir machen - unabhängig von der Tabelle. Das, was um uns herum diskutiert wird, spielt für uns eine untergeordnete Rolle“, sagte Werner.