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Minderheiten Bericht: Sachsen erfüllt Pflicht zur Förderung der Sorben

Von dpa Aktualisiert: 28.09.2022, 22:13

Bautzen - Sachsen erfüllt nach Ansicht der Landesregierung seine Pflicht zur Förderung der nationalen Minderheit der Sorben angemessen. Das geht aus dem jüngsten Bericht zur Lage des sorbischen Volkes hervor, der im Kabinett besprochen wurde, das am Dienstag deswegen auswärtig in der sorbischen „Hauptstadt“ Bautzen tagte. Die Regierung sei sich bewusst, dass weitere Anstrengungen nötig seien, um die sorbische Sprache und Identität zu bewahren und zu sichern, sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU).

Der Vorsitzender der Domowina - Bund Lausitzer Sorben, Dawid Statnik, lobte die „wunderbare Zusammenarbeit“. Der Freistaat erfülle nicht nur seine Pflicht, „sondern versucht ganz spezifisch, dass Sorbische zu unterstützen“. Dabei sei Sachsen Vorreiter.

So habe es etwa als erstes Bundesland einen Maßnahmeplan mit konkreten Zielen vorgelegt, die Kampagne „Sorbisch? Na klar“ zur gleichwertigen Präsenz des Sorbischen in der Lausitz initiiert und ein Servicebüro geschaffen, das Kommunen bei der Förderung der Zweisprachigkeit hilft. Die Kampagne „Sorbisch? Na klar“ ist laut Klepsch im Doppelhaushalt des Freistaates 2023/2024 ebenso enthalten wie der Neubau für das Projekt „Sorbisches Wissensforum“ in Bautzen.

Dort sollen Sorbisches Institut, Kulturarchiv, Bibliothek und Museum vereint an einem zentral gelegenen Ort eine deutliche Aufwertung und größere Wertschätzung erhalten. Der Stiftungsrat werde sich an diesem Donnerstag mit weiteren Schritten beschäftigen, damit 2023 begonnen werden könne, sagte Klepsch.

Statnik sieht auch Unterstützungsbedarf beim Thema Lehrermangel. Die Sprache erschwere es zusätzlich, junge Menschen für die Region zu gewinnen, die im zweiten Bildungsweg auch Sorbisch lernen.