1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Deutschland
  6. >
  7. Landesaufnahmebehörde: Behrens rechnet mit 5000 weiteren Plätzen

Landesaufnahmebehörde Behrens rechnet mit 5000 weiteren Plätzen

Mehr als 100.000 Ukraine-Vertriebene wurden in Niedersachsen seit Beginn des Krieges registriert. Der Bedarf in der Aufnahme ist groß. Was sagt Niedersachsens neue Innenministerin zu dem Thema?

Von dpa Aktualisiert: 01.02.2023, 22:57
Daniela Behrens (SPD), Innenministerin von Niedersachsen, steht bei der Jahresauftaktklausur der Niedersächsischen Landesregierung.
Daniela Behrens (SPD), Innenministerin von Niedersachsen, steht bei der Jahresauftaktklausur der Niedersächsischen Landesregierung. Swen Pförtner/dpa

Hannover - Niedersachsens neue Innenministerin Daniela Behrens (SPD) rechnet damit, dass die von ihrem Vorgänger angestrebte Zahl von 5000 weiteren Plätzen in der Landesaufnahmebehörde im ersten Halbjahr erreicht werden kann. Die weiteren Plätze verschafften den Kommunen weitere Zeit, um Kapazitäten und Wohnraum vor Ort zu finden, was wegen des äußerst angespannten Wohnungsmarktes auch abseits der Städte eine viel größere Herausforderung sei als 2015/16, sagte Behrens der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Behrens Vorgänger Boris Pistorius (SPD) hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, die Plätze in der Flüchtlingsaufnahme im ersten Halbjahr um 5000 auf rund 20.000 ausbauen zu wollen. „Ich gehe nach meinen ersten Gesprächen davon aus, dass wir die angekündigten 5000 weiteren Plätze bis Mitte des Jahres schaffen werden“, sagte Behrens.

In einer Erstaufnahmeeinrichtung würden erst einmal die wichtigsten formalen Dinge erledigt, erläuterte Behrens. „Anschließend sollen die Menschen möglichst schnell auf die Kommunen weiterverteilt werden, denn die Integration findet nun einmal dort statt. Ob diese 5000 zusätzlichen Plätze reichen, ist aus heutiger Sicht schlichtweg nicht zu beantworten. Aber es ist das, was wir jetzt leisten können und für angemessen halten.“

Die Lage in der Ukraine sei immer noch sehr volatil und unvorhersagbar. „Zudem haben wir 2022 seit 2016 die höchsten Zugänge Geflüchteter aus dem Nahen Osten oder anderer Krisen- und Kriegsregionen“, betonte die Ministerin.

Weiter sagte Behrens, man gehe davon aus, dass ein Teil der Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, auch länger bleiben würden. „Fakt ist: Weite Teile der Ukraine und ihrer Infrastruktur sind zerstört. Die Perspektive ist also nicht so, dass davon auszugehen ist, dass man dort schnell wieder leben, wohnen und arbeiten kann. Hier müssen wir ehrlich und realistisch sein.“ Sie habe Menschen aus der Ukraine in persönlichen Gesprächen als „äußerst integrationsorientiert und konstruktiv“ kennengelernt.