Helgoland Basstölpel: Nach der Vogelgrippe Sorge um neue Brutsaison

Helgoland - Nach dem verheerenden Vogelgrippeausbruch in der Helgoländer Basstölpelkolonie im vergangenen Sommer überlegen Experten auf der Insel, wie ein möglicher neuer Ausbruch möglichst gering gehalten werden kann. Der Schutzgebietsbetreuer Helgoland des Vereins Jordsand, Elmar Ballstaedt, geht auch in diesen Monaten, wo die Hochseevögel nicht auf der Insel sind, regelmäßig die Felsen ab, um Kadaver anderer Vogelarten einzusammeln und Proben zu nehmen. „Wir müssen ein ganzjähriges Monitoring einführen“, sagte Ballstaedt. Denn auch im Winter ist die Vogelgrippe nicht verschwunden.
Derzeit entwickeln auf Helgoland verschiedene Institutionen und Akteure Ideen und Maßnahmen, wie beispielsweise Gäste und Insulaner informiert, wie ein neuerlichen Ausbruch in der Brutsaison am Felsen möglichst gering gehalten werden kann. Das frühzeitige Absammeln von Kadavern und sterbenden Tieren aus der Kolonie ist eine Möglichkeit. In den Niederlanden wurden damit 2022 in Brandseeschwalbenkolonien gute Erfahrungen gemacht. Dort, wo regelmäßig gesammelt wurde, war der Bruterfolg deutlich höher, wie Ballstaedt sagte. Allerdings ist es auf Helgoland schwieriger, weil dort keine Bodenbrüter betroffen waren, sondern Tiere, die an steilen Felsen nisten.
Bei dem Vogelgrippeausbruch im Sommer 2022 wurden auf Helgoland mehr als 500 verendete Altvögel und gut 650 tote Jungtiere gezählt. Noch aussagekräftiger als die Zahl der verendeten Tier ist die des Bruterfolges. Bei den Helgoländer Basstölpeln liegt der langjährige Bruterfolg-Mittelwert den Angaben zufolge bei 60 Prozent, dieses Jahr betrug er nur 14 Prozent.