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Start-up-Unternehmen Aktien von Cannabis-Anbieter Cantourage an Börse gefragt

Von dpa Aktualisiert: 14.11.2022, 12:05
Die DAX-Kurstafel im Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt.
Die DAX-Kurstafel im Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt. Boris Roessler/dpa/Symbolbild

Frankfurt/Berlin - Inmitten der Pläne für eine Legalisierung ist das Berliner Cannabis-Start-up Cantourage an die Frankfurter Börse gegangen. Die Aktien des Anbieters von medizinischem Cannabis waren am Freitag begehrt. Der erste Kurs hatte am Morgen bei 6,48 Euro gelegen, wie die Deutsche Börse am Freitag mitteilte. In der Folge konnte sich Aktie bei geringen Umsätzen auf bis zu 15 Euro mehr als verdoppeln, zuletzt notierte das Papier bei rund 13 Euro.

Durch den Börsengang, der im Segment Scale der Deutschen Börse für Wachstumsfirmen stattfand, befinden sich rund 15 Prozent der Unternehmensanteile und insgesamt knapp zwei Millionen Inhaberaktien im Streubesitz. Im Rahmen der zuvor bereits abgeschlossenen Privatplatzierung wird Cantourage Unternehmensangaben zufolge im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bewertet.

Cantourage vertreibt medizinische Cannabis-Blüten, Dronabinol, Cannabis-Extrakte sowie pharmazeutisches CBD und betreibt in Großbritannien eine eigene Cannabisklinik. Cannabis zum medizinischen Einsatz wurde in Deutschland 2017 freigegeben als Therapie für schwere Erkrankungen. Es kommt vor allem zur Schmerzlinderung zum Einsatz. Mit den Plänen für eine Legalisierung von Cannabis auch für den Genuss hoffen viele Anbieter auf einen weitaus größeren Markt.

Cantourage mit über 35 Beschäftigen wurde 2019 gegründet, erzielte 2021 fünf Millionen Euro Umsatz und will den Erlös im laufenden Jahr verdreifachen. Mit den Einnahmen des Börsengangs plant Cantourage, die Produktion auszubauen, neue Märkte zu erschließen sowie Vorbereitungen für eine Legalisierung von Cannabis als Genussmittel in europäischen Ländern zu treffen. Im Zuge dessen werden der Branche generell große Wachstumschancen beigemessen. Das Bundeskabinett hatte Ende Oktober Eckpunkte für eine Legalisierung beschlossen.