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Studium Abschaffung der Langzeitstudiengebühren wohl erst nach 2023

Wer im Studium deutlich länger braucht als vorgesehen, wird in Niedersachsen zur Kasse gebeten - noch. Denn die neue Landesregierung plant Änderungen.

Von dpa Aktualisiert: 02.01.2023, 21:39
Studentinnen und Studenten sitzen in einer Vorlesung im Audimax in der Universität Hannover.
Studentinnen und Studenten sitzen in einer Vorlesung im Audimax in der Universität Hannover. Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

Hannover - SPD und Grüne werden die in Niedersachsen geplante Abschaffung der Langzeitstudiengebühren wohl noch nicht im Jahr 2023 umsetzen. Wissenschaftsminister Falko Mohrs betonte aber, er werde an dem Ziel festhalten. „Wir werden finanziell nicht alle Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag im ersten Jahr umsetzen können. Aber wir haben das fest vereinbart, und das wird es innerhalb der fünf Jahre auch geben“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die gerade begonnene Wahlperiode.

Mohrs forderte dabei eine „Umkehr in der Logik“: Die Hochschulen sollten die Kapazitäten, die sie bisher für die Erhebung der Gebühren einsetzen, lieber in die Unterstützung der Studierenden investieren, die länger brauchen. „Ich finde das konstruktiver, als lange Studienzeiten mit einer Gebühr zu sanktionieren“, sagte der Minister.

Bisher werden nach dem Hochschulgesetz in Niedersachsen 500 Euro pro Semester fällig, wenn das sogenannte Studienguthaben aufgebraucht ist. Das ist der Fall, wenn die Regelstudienzeit um mehr als vier (Master) oder sechs (Bachelor) Toleranzsemester überschritten wird. Allerdings gibt es Ausnahmen, etwa für Semester, in denen der Student oder die Studentin beurlaubt war, ein Kind betreut oder einen Angehörigen gepflegt hat.

Mohrs erklärte weiter, dass es für ihn nicht immer darum gehe, einen Studienabbruch zwingend zu vermeiden. „Nicht jeder Studienabbruch ist ein Problem. Der Wechsel in ein anderes Fach oder in eine Berufsausbildung kann durchaus eine gute Option sein. Es muss nicht jeder studieren“, sagte Mohrs. „Wichtig ist, rechtzeitig zu gucken, warum ein Abbruch erwogen wird.“

Rot-Grün hat sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die Studienabbrecherquote zu senken. Mohrs sagte, er strebe dabei aber „keine fixe Zahl“ an. „Mir geht es vor allem darum, die jungen Menschen besser bei der Studienwahl und im Studium zu unterstützen, um einen guten Studienerfolg zu gewährleisten“, sagte er.