Verkehr 2,4 Millionen Menschen pendeln in Niedersachsen zur Arbeit
Pendeln ist oft nicht beliebt, aber verbreitet: Man wohnt auf dem Land, arbeitet jedoch in der Stadt. In Niedersachsen pendeln viele Menschen in die Landeshauptstadt Hannover. Aber nicht nur dorthin.

Hannover/Bremen - In Niedersachsen pendeln 2,4 Millionen Menschen zwischen ihrem Arbeits- und Wohnort. Dabei kämen 215.734 Menschen zur Arbeit in die Landeshauptstadt Hannover - dies sei der achthöchste Wert unter allen deutschen Städten, teilte das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Dienstag mit. Hannover sei auch der stärkste „Einpendelknoten des Landes“. Die höchsten Pendlerzahlen wurden in München (503.578 Menschen), Frankfurt am Main (445.254) und Hamburg (426.921) gezählt, bundesweit pendelten 23,8 Millionen Menschen über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit.
Die Pendlerrechnung der Länder basiert auf der Auswertung von Angaben des Wohn- und Arbeitsortes für 2021 und stellt daher den Angaben zufolge nur eine potenzielle Mobilität dar. Der Weg vom Wohn- zum Arbeitsort muss demnach nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden. In die Rechnung fließen Daten aus der Statistik der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung der Bundesagentur für Arbeit, der Personalstandstatistik des öffentlichen Dienstes und aus dem Mikrozensus beziehungsweise der Arbeitskräfteerhebung ein.
In 132 der 942 Gemeinden sowie der zwei gemeindefreien Bezirke Niedersachsens war die Zahl der einpendelnden Menschen größer als die Zahl der Auspendelnden. Hinter Hannover als dem laut Statistikamt „stärksten Einpendelknoten des Landes“ folgten die Städte Wolfsburg (82.594) und Braunschweig (79.389). Nach Hannover pendelten Menschen aus dem gesamten Umland, die meisten von ihnen kamen aus Garbsen (13.626 Menschen), Langenhagen (12.343) und Laatzen (9615).
Die höchsten Auspendelquoten meldeten die niedersächsischen Statistiker für die Gemeinden Ohrum im Landkreis Wolfenbüttel und Danndorf im Landkreis Helmstedt (jeweils 93,3 Prozent). Die niedrigsten Auspendelquoten gab es auf fünf der Ostfriesischen Inseln, nämlich Langeoog, Borkum, Juist, Norderney und Baltrum mit Werten zwischen 15,2 und 17,3 Prozent, gefolgt von Wolfsburg mit 20,9 Prozent.
Nach Bremen kamen 139.002 Menschen aus anderen Gemeinden Deutschlands zur Arbeit, wie das dortige Statistische Landesamt mitteilte. Dagegen pendelten 60.640 Menschen aus Bremen heraus, gingen in einer anderen Gemeinde ihrer Arbeit nach. Auch in Bremerhaven war der Saldo positiv: 29.087 Menschen pendelten ein, 15.430 pendelten aus. Die meisten Menschen, die zur Arbeit in die Städte kommen, seien aus angrenzenden Gemeinden. Es würden aber auch größere Entfernungen zurückgelegt: Demnach gehört die Stadt Oldenburg mit 3851 Menschen zu den zehn größten Einpendelgebieten der Stadt Bremen.