"Deutscher Fahrer" "Deutscher Fahrer": Busfahrer sorgen für doppelten Eklat in Dresden

Dresden - In Dresden haben zwei Zettel in Linienbussen für einen Eklat gesorgt. Am Montagmorgen veröffentliche ein Fahrgast ein Foto eines Zettels, den ein Fahrer eines Dresdner Linienbusses an einer Seitenscheibe der Fahrerkabine angebracht hatte. Darauf stand in Frakturschrift: „Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer.“
Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) reagierten umgehend. Der Angestellte des Subunternehmens Sachsentrans werde nicht mehr in Dresden eingesetzt. „Dieser Fahrer wird nicht auf unseren Linien fahren“, sagte ein DVB-Sprecher auf dpa-Anfrage.
Das Unternehmen hatte von dem A4 großen Blatt mit der Aufschrift erst durch den Tweet erfahren. Man sei entsetzt gewesen und habe umgehend Kontakt mit dem Arbeitgeber des Fahrers aufgenommen, sagte DVB-Sprecher Falk Lösch. „Das schadet unserer Reputation. Wir sind weltoffen“, betonte er. Der Busfahrer-Markt sei nicht so üppig, daher bemühe sich das Unternehmen bereits, Fahrer aus dem Ausland zu gewinnen.
Nach Zettel-Eklat in Dresden: Arbeitgeber kündigt Gespräche mit Busfahrer an
Auch der Arbeitgeber des Busfahrers hat sich schockiert über den Fall gezeigt. „Wir wollen und können keine Plattform für politische Diskussionen sein“, sagte Matthias Peschke, Geschäftsführer des DVB-Subunternehmens Satra Eberhardt GmbH, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe Gespräche „mit allen Beteiligten“, auch mit dem Busfahrer. Zum Inhalt wollte Peschke keine Angaben machen.
Wie die „Sächsische Zeitung“ am Dienstag berichtet, tauchte umgehend auch an einem anderen Bus ein solches Schild auf. Dabei soll es sich aber um den gleichen Fahrer in einem anderen Fahrzeug gehandelt haben, hieß es am Dienstag. (mz/dpa)