Deutsche Telekom Deutsche Telekom: Zahl der Ausbildungsplätze soll stabil bleiben

Berlin/MZ. - Die Deutsche Telekom hat ihre Absicht bekräftigt, für das laufende Ausbildungsjahr zusätzlich zu den 2000 bereits vergebenen Lehrstellen weitere 2000 Auszubildende einzustellen. Damit wies das Unternehmen Zeitungsberichte zurück, dass die Telekom die Zahl ihrer neuen Ausbildungsplätze von jährlich 4000 um die Hälfte reduzieren wolle. Zugleich warnte Telekom-Personalvorstand Heinz Klinkhammer die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für die Tarifverhandlungen vor überzogenen Forderungen nach einer Übernahme aller Azubis.
Die Telekom bilde aus gesellschaftspolitischer Verantwortung weit über den eigenen Bedarf hinaus aus und könne nur die besten zehn Prozent der Absolventen übernehmen. Besonders die neuen Länder profitierten von der "hervorragenden Qualität und hohen Zahl der Ausbildungsplätze", betonte Klinkhammer. "Würden wir das nicht tun, entstünden im Osten ein unübersehbarer Flurschäden."
Die Deutsche Telekom sei mit derzeit 11500 Auszubildenden der größte privatwirtschaftliche Ausbilder in Deutschland und übererfülle somit auch die von der rot-grünen Koalition geplanten Ausbildungsquote von sieben Ausbildungsplätzen auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
Voraussetzung für die Einstellung weiterer Auszubildender sei ein Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld, wie dies auch für die Angestellten und Beamten des Unternehmens ausgehandelt wurde. Verdi verlangt als Gegenleistung eine Übernahmegarantie. Der bisherige 2002 ausgehandelte Vertrag enthielt lediglich eine "Bemühungsklausel", nach der die Telekom die Übernahme von 50Prozent der Absolventen anzustreben habe.
"Wir stehen zur Einstellung von jährlich 4000 Auszubildenden, aber das ist in den herkömmlichen Strukturen nicht möglich. Auch die jungen Leute, müssen ihren Teil an den Lasten tragen", sagte Klinkhammer. Hierzu zähle auch eine geringere Vergütung der Ausbildungsabsolventen in den ersten Jahren der Berufstätigkeit.
Sollte es mit Verdi nicht zu einer einvernehmlichen Lösung in den Tarifvertragsverhandlungen kommen, werde die Telekom "einen anderen Weg ohne die Gewerkschaft und ohne Tarifvertrag finden müssen." Eine solche Möglichkeit eröffnet beispielsweise die Gründung einer GmbH für die noch zu besetzenden 2000 Ausbildungsplätze. Bis Ostern sollen die Entscheidungen fallen.
