Deutsche Telekom Deutsche Telekom: USA ahnden Korruption auf dem Balkan
Bonn/dapd. - Eine seit Jahren schwelende Korruptionsaffäre auf dem Balkan kommt die Deutsche Telekom teuer zu stehen. Der Bonner Telekommunikationskonzern und seine ungarische Tochter Magyar Telekom müssen nach einer Einigung mit dem US-Justizministerium und der amerikanischen Börsenaufsicht SEC mehr als 95 Millionen Dollar (73 Millionen Euro) zahlen, um einen Schlussstrich unter die Affäre zu ziehen.
Eine Telekom-Sprecherin sagte am Freitag: "Der Vergleich beendet die Ermittlungen gegen die Deutsche Telekom ohne eine strafrechtliche Anklage." Gegen die Telekom selbst werde auch nicht der Vorwurf der Bestechung erhoben.
Nach den Ermittlungen der US-Behörden soll die ungarische Telekom-Tochter in den Jahren 2005 und 2006 fast 4,9 Millionen Euro an makedonische Offizielle gezahlt haben, um anderen Wettbewerbern den Zutritt zum Markt zu versperren. Auch im Zusammenhang mit der Übernahme des staatlichen Telekommunikationsunternehmens in Montenegro durch Magyar Telekom soll es dubiose Zahlungen in Millionenhöhe gegeben haben.
Der Löwenanteil der Strafzahlungen entfällt dementsprechend auf Magyar Telekom, an der die Deutsche Telekom mit rund 60 Prozent beteiligt ist. Das ungarische Unternehmen muss insgesamt knapp 91 Millionen Dollar berappen.