Deutsche Telekom Deutsche Telekom: Konzern stellt Festnetz bis 2012 auf Internettechnik um
Hamburg/Bonn/dpa. - Die Deutsche Telekom will in den kommendenacht Jahren ihr Telefonfestnetz auf Internet-Technologie umstellen.Dabei solle das Netz nach und nach dort auf die Übertragungstechnik des Internet Protokolls (IP) umgestellt werden, wo eine hohe Nachfrage nach Sprach- und Datenübertragung bestehe, sagte derTechnik-Vorstand der Telekom-Festnetzsparte T-Com, Roland Kittel, der«Financial Times Deutschland». «Etwa 2012 werden wir unser gesamtesNetz IP-fähig gemacht haben», sagte der Manager.
Der britische Telekomkonzern BT Group hatte angekündigt,Milliarden in den Aufbau eines Kommunikationsnetzes auf IP-Basis zuinvestieren, das bis 2008 das herkömmliche Telefonfestnetz ablösensoll. Das soll das Geschäft radikal vereinfachen und deutlichniedrigere Kosten bringen. «Das gleiche wie BT werden wir auchmachen», sagte Kittel. Weltweit würden alle Anbieter auf die IP-basierte Telefontechnik wechseln.
Dass sich die Telekom mit der Umstellung mehr Zeit lassen will alsBP, hat mit dem Zustand der Netze zu tun. Der ehemalige britischeStaatsmonopolist habe nach Expertenmeinung ein veraltetes Netz undsei deshalb zum Handeln gezwungen, schreibt die Zeitung. Da BT zudemüber keine stark wachsende Mobilfunksparte wie etwa die DeutscheTelekom verfüge, müsse der Konzern das rückläufige Festnetzgeschäftmit neuen Angeboten wie Breitbandinternet anreichern.
Die Telekom habe ihr Festnetz im Gegensatz zu BT erst 1998 mithohen Investitionen digitalisiert und schrecke deshalb davor zurück,jetzt weitere Milliarden in einen IP-Umbau zu investieren. BTüberspringe mit IP einen technologischen Schritt in derNetzarchitektur, den die Telekom vor sechs Jahren gemacht habe.
Kittel betonte, die Arbeit auf IP-Basis sei zwar kostengünstigerals über die heutige Netztechnik. Aber nicht so viel günstiger, dasssich die hohen Ausgaben sofort rechnen würden. Der Konzern müsstesein für viel Geld aufgebautes Festnetz dann sofort abschreiben,erklärte Telekomexperte Torsten Gerpott von der Uni Duisburg.