Deutsche Post Deutsche Post: Aktionäre können auf höhere Dividende hoffen
Bonn/dpa. - Die Aktionäre der Deutschen Post können nach gutem Geschäft in diesem Jahr eine höhere Dividende erwarten. Ausgeschüttet werden sollen 44 Cent je Aktie, das sind vier Cent oder 10 Prozent mehr als im Vorjahr, wie Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel am Dienstag in Bonn ankündigte. Die schwierige Wirtschaftslage und die zusätzliche Belastung durch eine Portosenkung und die Dollarschwäche konnte der Post-Konzern im Jahr 2003 relativ gut bewältigen.
Für das laufende Jahr 2004 rechnet der Post-Konzern mit erneuten Gewinnsteigerungen. Das operative Ergebnis (EBITA) soll laut Zumwinkel um 5 bis 10 Prozent wachsen. Daher dürften die Aktionäre auch auf weiter steigende Dividenden hoffen.
Nach erfolgreichen Sparmaßnahmen verzeichnete die Post einen EBITA-Rekordgewinn von 2,98 Milliarden Euro (plus 0,2 Prozent), wie Zumwinkel auf der Bilanzpressekonferenz berichtete. Der Konzerngewinn, der 2002 noch durch eine EU-Sanktion wegen unerlaubten staatlichen Beihilfen belastet war, verdoppelte sich auf 1,31 Milliarden Euro (2002: 659 Mio Euro). Der Umsatz stieg auf 40,02 Milliarden Euro (plus 1,9 Prozent). Gut 43 Prozent erwirtschaftete das frühere Staatsunternehmen bereits im Ausland.
Im Kundenservice will Zumwinkel drohenden neuen gesetzlichen Auflagen zum Leistungsangebot mit freiwilligen Verpflichtungen begegnen. Dabei soll der Abbau von Briefkästen beim jetzigen Stand von rund 108 000 gestoppt und auch die Schließung von Filialen (derzeit einschließlich von Agenturen rund 13 000) begrenzt werden.
Zufrieden äußerte sich Zumwinkel über die positive Entwicklung der Post-Aktie. Sie sei im Jahr 2003 um 63,5 Prozent gestiegen. Seit Jahresanfang 2004 sei der Kurs noch einmal um 18,5 Prozent auf inzwischen gut 19 Euro gestiegen. Es gebe weiterhin noch Potenzial nach oben.
Ein genauer Termin für den geplanten Börsengang der Postbank, die zum Konzern gehört, steht noch nicht fest. Die Börseneinführung sei nach wie vor für den Herbst geplant, er könne dazu auch «keine Neuigkeiten» nennen, sagte Zumwinkel. Wenn aber die Vorbereitungen frühzeitig abgeschlossen werden könnten, «dann werden wir das vorziehen».
Im Briefgeschäft musste die Post durch die Portosenkung 2003 eine Umsatzeinbuße von rund 300 Millionen Euro verkraften. Insgesamt gab es im Briefsektor - anders als im weiter expandierenden Express- und Logistiksektor - ein leichtes Minus bei Umsatz und EBITA-Ergebnis. Nach wie vor steuerte das Briefgeschäft aber mit gut zwei Drittel den größten Anteil zum EBITA bei.
Bei der Post waren Ende 2003 in Deutschland rund 240 000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zeiten großer Rationalsierungen seien national vorbei, betonte Zumwinkel. Der Personalabbau verlaufe nur über die natürliche Fluktuation wie Ruhestand. Weltweit arbeiteten Ende 2003 für den Logistikkonzern mehr als 383 000 Beschäftigte.