Deutsche Gasimporteure: Pipelines sind tot
Essen/Leipzig/dpa. - Deutschlands größter Gasimporteur E.ON Ruhrgas und das ostdeutsche Unternehmen Verbundnetz Gas AG (VNG) beziehen seit Mittwoch kein Erdgas mehr aus den Pipelines durch die Ukraine.
«Über den Transit Ukraine fließt kein Gas mehr», sagte ein E.ON-Ruhrgas-Firmensprecher am Mittag in Essen. Über die Ukraine werden normalerweise rund 80 Prozent des russischen Gases nach Deutschland gebracht, der Rest läuft über Weißrussland und Polen bis Frankfurt/Oder. Die dortige Pipeline sei von den Problemen nicht betroffen, dort laufe der Betrieb störungsfrei, betonte der E.ON- Ruhrgas-Sprecher.
An der wichtigsten Grenzstation des Unternehmens im bayerischen Waidhaus nahe der tschechischen Grenze komme «dramatisch weniger» Gas an. Die Versorgung der Bevölkerung sei dennoch nach wie vor gesichert. E.ON-Ruhrgas greift dazu auf die Lieferungen über Weißrussland, seine Gasspeicher und andere Lieferländer wie Norwegen zurück. Auch VNG verwies auf die Lieferungen über die Pipeline durch Weißrussland und Polen. Gazprom ist Hauptlieferant der VNG.
Anders als am Dienstag befürchtet, ist in Waidhaus, wo sonst das über die Ukraine gelieferte Gas ankommt, der Gasdruck nicht komplett auf Null gesunken. «Gazprom lenkt offenbar Gas über andere Routen nach Waidhaus um», sagte der Firmensprecher.