Deutsche Flugsicherung Deutsche Flugsicherung: Fluglotsen lehnen Gesprächsangebot ab

Düsseldorf/AFP. - «Wir werden keinen der angebotenen Termine wahrnehmen», sagte GdF-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang am Freitag. Vogelsang beharrte zudem auf der neuen Streikandrohung der Fluglotsen und sagte, dieser Streik werde kurzfristiger als der letzte angekündigt.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) bot der Gewerkschaft am Freitag drei Gesprächstermine an, den ersten für den kommenden Montag. Allerdings verzichtete die Arbeitgeberseite auf ein neues Angebot. «Die Verhandlungen sollen an den aktuellen Stand anknüpfen», hieß es in einer Erklärung der DFS. DFS-Personalchef Jens Bergmann forderte zudem einen Verzicht auf weitere Streikmaßnahmen.
Gewerkschaftsvertreter Vogelsang sagte, ohne neues Angebot würden solche Gespräche nichts bringen. Dabei gehe es nicht zuerst um das Geld, sondern um die von den Arbeitgebern genannten Vorbedingungen etwa zu Personalfragen. Diese Vorbedingungen seien das wesentliche Hindernis.
Vogelsang sagte, «mit ziemlicher Sicherheit» werde die GdF am Wochenende nicht streiken. In der kommenden Woche werde die Gewerkschaft aber zum Streik aufrufen. Anders als der am Donnerstag letztlich per Gerichtsbeschluss abgesagte Streik, der zwei Tage vorher angekündigt war, werde die GdF diesmal von ihrem Recht Gebrauch machen, den Streik 24 Stunden vor Beginn der Maßnahmen anzukündigen. Diese Frist werde genau eingehalten. Der GdF sei bewusst, dass es auch dann wieder vor Gericht gehe.
Derweil rief Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt die Fluglotsen eindringlich zu einem Streik-Verzicht auf. «Ein Stillstand des Luftverkehrs hätte immensen volkswirtschaftlichen Schaden zur Folge», sagte Hundt der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» vom Freitag. Die Luftfahrtbranche stehe vor «erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen», die durch einen Arbeitskampf der GdF noch verschärft würden. Die Forderung der Gewerkschaft nach einer Lohnsteigerung von über sechs Prozent lasse «jedes Augenmaß vermissen», kritisierte Hundt.