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Deutsche Bahn Deutsche Bahn: «Stuttgart 21» wird trotz Kostenexplosion nicht gekippt

10.12.2009, 12:28
Das Projekt «Stuttgart 21» sieht einen neuen unterirdischen Bahnhof vor, der zum Teil durch bullaugenaehnliche Glaskuppeln beleuchtet werden soll. Rechts ist der Turm des bisherigen Hauptbahnhofs zu sehen, der unter Denkmalschutz steht. (FOTO: DDP)
Das Projekt «Stuttgart 21» sieht einen neuen unterirdischen Bahnhof vor, der zum Teil durch bullaugenaehnliche Glaskuppeln beleuchtet werden soll. Rechts ist der Turm des bisherigen Hauptbahnhofs zu sehen, der unter Denkmalschutz steht. (FOTO: DDP) ddp

Stuttgart/ddp. - Darauf einigten sich die Deutsche Bahn, das Land Baden-Württemberg,die Stadt Stuttgart und der Verband Region Stuttgart bei einerSitzung des Lenkungsausschusses am Donnerstag.

Das Gremium fasste den Beschluss zur Umsetzung des Projekts aufBasis einer aktualisierten Kostenschätzung, wonach «Stuttgart 21»rund 4,09 Milliarden Euro kosten wird statt wie bislang kalkuliertknapp 3,08 Milliarden Euro. Zur Abdeckung weiterer Risiken währendder Bauzeit stehen nun noch 438 Millionen Euro bereit.

Mit den Mehrkosten liegt das Projekt noch unter der vereinbartenMaximalgrenze von 4,5 Milliarden Euro. Bund, Bahn, Land und Stadthätten das Projekt laut einer Ausstiegsklausel bei einerÜberschreitung dieser Grenze noch bis Jahresende kippen können.

Die Mehrkosten resultieren den Angaben zufolge unter anderem ausAuflagen aus Planfeststellungsbescheiden, dem aufwendigerenGrundwassermanagement sowie «deutlich konkretisierten Masseannahmenals Ergebnis der Entwurfsplanung». Sie betreffen daher unter anderemden Tunnelbau, die eisenbahntechnische Ausrüstung wie Signale,Stellwerke und Oberleitungen sowie Brücken und Unterführungen.

Bislang waren die Kosten mit knapp 3,1 Milliarden Euroveranschlagt. Dazu hatten die Projektpartner einen Risikopuffer vonrund 1,4 Milliarden Euro für unvorhersehbare Kostensteigerungenwährend der rund zehnjährigen Bauphase vorgesehen. Dieser ist nun mitden schon jetzt kalkulierten Kostensteigerungen bereits zum Großteilaufgebraucht.

«Stuttgart 21» ist Teil des Bahnprojekts «Stuttgart-Ulm». Mit demVorhaben soll der Stuttgarter Hauptbahnhof vom Kopf- zumTunnelbahnhof umgestaltet und samt Schienennetz unter die Erdeverlegt sowie an den Flughafen angebunden werden. Zusätzlich solleine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke von Wendlingen nach Ulm gebautwerden. Baubeginn soll im Februar sein.