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Deutsche Bahn Deutsche Bahn: Neues Stellwerk in Leipzig nimmt Betrieb auf

05.09.2003, 17:30
Reisende lösen auf dem Leipziger Hauptbahnhof am Automaten eine Fahrkarte. (Archivfoto: dpa)
Reisende lösen auf dem Leipziger Hauptbahnhof am Automaten eine Fahrkarte. (Archivfoto: dpa) ZB

Leipzig/MZ/gim/sth. - Ende November wird am Leipziger Hauptbahnhof das erste von zwei elektronischen Stellwerken seinen Betrieb aufnehmen. Dazu muss ein Teil des Bahnhofes für einige Zeit außer Betrieb genommen werden, sagte Hans-Jürgen Lücking, Bevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Sachsen am Donnerstagabend in Leipzig. Reisende müssten sich dann auf Behinderungen einstellen, zu längeren Zugausfällen und Verspätungen werde es allerdings nicht kommen.

Eine komplette Stilllegung des Bahnhofes wegen der Stellwerks-Zuschaltung, wie es sie in den vergangenen Monaten zum Beispiel in Magdeburg, Halle und Dresden gab, werde es in Leipzig nicht geben. Derzeit werde ein Konzept dafür erarbeitet, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten, sagte Bahnsprecher Frank Kniestedt der MZ. Die Reisenden würden rechtzeitig informiert.

Insgesamt will die Bahn in den nächsten Jahren zwei Milliarden Euro in die Modernisierung der Bahnanlagen im Verkehrsknoten Leipzig/Halle investieren. Die erste Ausbaustufe sieht Investitionen in Höhe von zunächst 184 Millionen Euro vor. "Das neue elektronische Stellwerk wird bei der vollständigen Inbetriebnahme im Jahr 2004 den Verkehr von täglich 750 Zügen im Bereich Leipzig Hauptbahnhof regeln", so Lücking. Alle 23 bestehenden Stellwerke würden ersetzt, zudem würden die Gleisanlagen umgebaut. Erstmals seit der Fertigstellung des Hauptbahnhofes 1915 erfolgt so eine komplette Erneuerung der historisch gewachsenen Bahnanlagen. Heute entspreche die Infrastruktur der Bahnhöfe im Großraum Leipzig, so der Bahnbevollmächtigte, dem Stand vor 80 Jahren.

Durch den Neubau sollen sich ab 2004 auch die Fahrzeiten im Fernverkehr verkürzen. Dresden soll in gut einer Stunde statt eineinhalb und Berlin in eineinhalb statt zwei Stunden erreichbar sein.