Deutsche Bahn Deutsche Bahn: Mini-Computer soll über Verspätung informieren

Berlin/dpa. - Mit einem neuen Reiseinformationssystem willdie Bahn den Unmut ihrer Kunden über Verspätungen mindern. TragbareMini-Computer sollen es dem Bahn-Personal künftig schnellerermöglichen, Reisenden im Zug detaillierte Auskunft überBetriebsstörungen und neue Anschlüsse zu geben. Bis Ende 2003 willdas Unternehmen die Fernzüge und die Hälfte der Regionalzüge mit derneuen Technik ausrüsten. Auch auf den großen Bahnhöfen werden nochin diesem Jahr genauere Durchsagen zu hören sein, teilte die Bahn amDonnerstag in Berlin mit.
«Wir wollen unsere Kunden zeitnah und zuverlässig überaußerordentliche Vorkommnisse informieren und ihnen die innereUnruhe nehmen», sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn. Viele Bahnfahrerhätten Verständnis für Störungen nach Unwettern oder Suiziden. «Abersie wollen schnell wissen, was los ist und wie es weitergeht».
In das neue satellitengestützte Reiseinformationssystem (RIS)investiert das Unternehmen in den kommenden Jahren rund 220Millionen Euro. Ein Zentralrechner soll künftig rund um die Uhr dieaktuellen Positionen fast aller Fern- und Nahverkehrszüge inDeutschland speichern und auswerten. Bisher wurden täglich rund 1000Fernzüge auf diese Weise überwacht. In Zukunft sollen es bis zu30 000 Züge am Tag sein - davon 70 Prozent auf Nahverkehrsstrecken.
Der Rechner gibt dann beispielsweise Verspätungsmeldungen onlinean Ansager, Servicestellen oder die Bahn-Webseiten im Internetweiter. Das Zugpersonal kann die Änderungen auf den neuen Mini-Computern abrufen. Per SMS können sie sich auch in dieFahrplankorrektur einklinken und bewirken, dass ein Anschlusszugwartet.
In den kommenden Jahren sollen mit den Rechner-Informationen auchauf kleinen Bahnhöfen detaillierte Lautsprecherdurchsagen möglichsein. Bis zum Jahr 2008 will die Bahn ihr gesamtes Netz mit RISumrüsten. Heute bewerten die Kunden den Info-Service der Bahn mitNoten zwischen befriedigend und mangelhaft.
Das neue Preissystem der Bahn, das ebenfalls für viel Unmut beiden Kunden sorgt, hat Mehdorn am Donnerstag nochmals verteidigt.Rund 3,5 Millionen neue Bahncards seien verkauft worden, es gebekeine Verluste durch die neuen Tarife, betonte er. Mit der neuenBahncard gibt es nur noch 25 statt 50 Prozent Rabatt. Hinzu kamenaber Frühbucher- und Mehrpersonenrabatte.