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Deutsche Automobilbranche Deutsche Automobilbranche: So stehen BMW, Mercedes, Porsche und Audi da

20.12.2004, 06:59

Frankfurt/Main/dpa. - BMW:

Der Münchner Autohersteller profitiert derzeit von einerModelloffensive. Neu im Programm waren in diesem Jahr unter anderemder geländegängige X3 und die 1er-Reihe, mit der sich BMW erstmalsin die Kompaktklasse wagt. Mit Hilfe der neuen Modelle stieg derAbsatz bis Ende November um 8,6 Prozent auf 1,09 Millionen Euro.Damit wurde der Vorjahresrekord von 1,1 Millionen Auslieferungenpraktisch schon erreicht. Im Gesamtjahr wird der Absatz der MarkenBMW, Mini und Rolls-Royce um einen hohen einstelligen Prozentwertzulegen. Auch beim Umsatz von zuletzt 41,5 Milliarden Euro ist einneuer Bestwert eingeplant.

Das Absatzwachstum führt bei BMW auch zu steigenden Gewinnen. Inden ersten neun Monaten legte der Vorsteuer-Gewinn um 8,5 Prozent auf2,7 Milliarden Euro zu. Im Gesamtjahr will BMW das Rekordergebnis desJahres 2002 (3,3 Mrd) übertreffen. Wegen des neuen Werks in Leipzigläuft auch der Jobmotor bei BMW rund. Im ersten Halbjahr wurden inDeutschland rund 1000 Arbeitsplätze geschaffen. Weltweit lag die Zahlder Beschäftigten zuletzt bei gut 105 000 Mitarbeitern. Für 2005rechnen Analysten mit weiteren Zuwächsen, da der 1er in sein erstesvolles Jahr geht und im Frühjahr die neue 3er-Reihe präsentiert wird.

Mercedes-Benz/smart

Nachdem DaimlerChrysler die Nutzfahrzeugsparte und den US-Autobauerwieder in stabile schwarze Zahlen gebracht hat, entwickelte sich 2004überraschend die erfolgsverwöhnte Mercedes Car Group (MCG) zumSorgenkind. Der neue Chef Eckhard Cordes muss sich 2005 vor allem umdie Kosten, die Qualität und den Vertrieb kümmern, damit die Mercedes-Gruppe wieder an alte Erfolge anknüpfen kann. Zwar dürfte in diesemJahr die Absatzzahl des Vorjahres (1,2 Mio Autos) sogar leichtübertroffen werden, dafür dürfte der Gewinn dramatisch zurückgehen.Analysten erwarten eine operativen Gewinn von etwas über zweiMilliarden Euro in der Mercedes-Gruppe (2003: 3,1 Mrd Euro). Grund fürden Rückgang sind hohe Kosten zur Qualitätsverbesserung, Kosten fürModellanläufe, der schwache Dollar und weiter rote Zahlen bei smart.

2005 dürfte nach Ansicht der Analysten für Mercedes zwar besserals 2004 werden, einen kräftigen Zuwachs bei Absatz, Umsatz undErtrag erwarten sie erst 2006. 2005 kommen gleich vier neue Mercedes-Modelle auf den Markt. Die beiden neuen Modellreihen B (auf A-Klasse-Basis) und R (auf M-KLasse-Basis), die neue M-Klasse und dasFlaggschiff S- Klasse. Die Arbeitsplätze der rund 160 000 Mercedes-Werker sind bis Anfang 2012 gesichert - dafür werden bei ihnenjährlich 500 Millionen Euro eingespart.

Porsche

Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche hat das Geschäftsjahr2003/2004 (31. Juli) mit einem Rekordgewinn vor Steuern von 1,08Milliarden Euro abgeschlossen - das entspricht einer Steigerung von16,6 Prozent. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 6,36 MilliardenEuro. Porsche verkaufte 76 827 Wagen - 15 Prozent mehr als im Vorjahr.Hauptumsatzträger waren nicht die klassischen Sportwagen, wie die 911erModelle oder der Boxster, sondern der Geländewagen Cayenne. DiesesModell brachte es auf 39 913 Einheiten - mehr als die Hälfte desGesamtabsatzes. Auch das laufende Geschäftsjahr 2004/2005 wird nachWorten von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking «hochprofitabel».

Audi

Die VW-Tochter Audi hat in diesem Jahr unter anderem vom neuenviertürigen A3 Sportback profitiert. Audi-Chef Martin Winterkorn hatden elften Absatzrekord in Folge angekündigt. Die Zahl derAuslieferungen (2003: 769 893 Autos) soll um zwei Prozent zulegen.Auch beim Umsatz von zuletzt 23,4 Milliarden Euro will Audi weiterwachsen. Das Ergebnis bleibt laut bisherigen Ankündigungen stabil.2005 setzt Audi unter anderem auf den neuen A6 Avant. Derzeitverhandelt Winterkorn mit Arbeitnehmervertretern über eine Senkungder Lohnkosten. Der Betriebsrat will sich aber nicht auf längereArbeitszeiten bei gleichem Lohn einlassen.

Ein Sorgenkind bei Audi ist das US-Geschäft, wo die Ingolstädterim Vergleich zu Konkurrenten wie BMW noch enormen Nachholbedarf haben.Nach Kritik am VW-Luxuswagen Phaeton und schwachen Absatzzahlen wurdeder US-Chef von Audi, Axel Mees, fristlos entlassen. Zwischen Januarund Oktober war der Audi-Absatz in den USA von 70 230 auf 63 388verkaufte Autos gesunken. BMW kam einschließlich Mini derweil auf 242724 Auslieferungen.