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Detroit Motor Show Detroit Motor Show: Deutsche Autobauer selbstbewusst auf US-Markt

Von Frank Heidmann 06.01.2003, 19:59
Auch das DaimlerChrysler-Flaggschiff Maybach feiert auf der Autoshow in Detroit seine US-Premiere. (Foto: dpa)
Auch das DaimlerChrysler-Flaggschiff Maybach feiert auf der Autoshow in Detroit seine US-Premiere. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Detroit/dpa. - Beim VW-Konzern konnten auch ein neuer Verkaufsrekord von Audi undder unerwartet stark boomende Markt in China Einbrüche in Westeuropasowie ein leichtes Minus in den USA nicht ausgleichen. «Wir habendennoch unsere Ziele erreicht», sagte der VW-VorstandsvorsitzendeBernd Pischetsrieder bei der Autoshow. Nach 4,98 Millionen Einheiten2002 will er in diesem Jahr wieder mehr als fünf Millionen Autosverkaufen und setzt dabei auf insgesamt 20 neue Modelle allerKonzernmarken. Der VW-Chef erwartet, dass 2003 weltweit wieder rund38 Millionen Autos verkauft werden. «Wir wissen aber natürlich nicht,wie sich die einzelnen Märkte entwickeln werden.» Der Absatz in Asienwerde vermutlich weiter zulegen, dagegen in Westeuropa und den USAstagnieren.

Die Ingolstädter VW-Tochter Audi setzte 2003 ihre Rekordfahrttrotz Konjunkturkrise und Absatzminus in Deutschland im siebten Jahrin Folge fort und verkaufte mit 741 700 Autos 2,1 Prozent mehr als imVorjahr. In Deutschland verbuchte Audi aber ein Minus von 4,4 Prozentauf 243 600 Autos. Audi-Chef Martin Winterkorn kündigte in Detroitan, das Unternehmen wolle in den USA in den kommenden fünf bis sechsJahren den Absatz auf 180 000 bis 200 000 Autos jährlich verdoppeln.

Mit der Absatzsteigerung der PKW-Marken bei Mercedes-Benz habe mandie weltweite Spitzenstellung im Premium-Segment weiter ausgebaut undden Marktanteil auf 2,8 Prozent erhöht, teilte DaimlerChrysler amMontag mit. Der reine Mercedes-Benz-Absatz sank zwar leicht um 3000Fahrzeuge, konnte mit 1,11 Millionen Autos aber an das Rekordjahr2001 anknüpfen. Rückläufig war allerdings der Absatz in Deutschland:Er ging um 4,2 Prozent auf 373 600 Fahrzeuge zurück, der Marktanteilblieb aber bei 12 Prozent. smart erzielte mit einer Steigerung von 5Prozent auf weltweit 122 300 Fahrzeuge einen neuen Rekord. Mercedes-Chef Jürgen Hubbert sagte in Detroit: «Wir haben uns 2002 in einemweltweit schwierigen Wettbewerbsumfeld hervorragend behauptet.»

Seit dem 1. Januar hat DaimlerChrysler das Pkw-Geschäft rund umdie Marke Mercedes-Benz in der neuen Mercedes Car Groupzusammengefasst. Darin gebündelt werden die Marken Mercedes-Benz,smart, Maybach und die Sub-Marken Mercedes-Benz AMG und Mercedes-BenzMcLaren.

Nach einem neuen weltweiten Absatzrekord im Jahre 2002 ist BMWauch für dieses Jahr optimistisch. «Für 2003 gegen wir weiter voneiner positiven Entwicklung für das Unternehmen aus», sagteVorstandschef Helmut Panke. Er erwarte, dass sich die Premiumsegmenteauch im Jahr 2003 besser entwickeln würden als die Massensegmente.Zum Wachstum beim Fahrzeug-Absatz der BMW Group trug vor allem derMini bei, der im Vorjahr schrittweise in den wichtigsten Märkteneingeführt wurde. Davon wurden 144 000 Stück verkauft nach 25 000 imVorjahr.

Die Marke BMW konnte knapp vier Prozent zulegen und kam auf einenAbsatz von 913 000 Fahrzeugen. In Deutschland musste die Kernmarkezwar einen Rückgang um 2,4 Prozent auf rund 235 00 Stück hinnehmen.Dank der guten Minizahlen wurde in der Gruppe allerdings eindeutsches Absatzplus von fünf Prozent auf 258 000 Exemplare erreicht.Panke kündigte in Detroit an, mit einer deutlich verbreitertenProduktpalette bis zum Jahr 2008 den Absatz der BMW AG (München) um40 Prozent auf 1,4 Millionen Automobile steigern zu wollen.

Unterdessen erwartet der Verband der Automobilindustrie (VDA)trotz immer härteren Wettbewerbs auf dem US-Markt einen von derzeit5,5 Richtung 6,5 Prozent steigenden Marktanteil. VDA-GeschäftsführerKunibert Schmidt sagte der dpa zur Begründung, neben dem klassischenFeld der Premium-Fahrzeuge als stabiler Absatzbasis stießen alledeutschen Anbieter mit neuen Modellen in bislang nicht oder nurschwach besetzte Nischen vor. Nach seinen Angaben haben die deutschenHersteller 2002 in den USA 917 400 Einheiten abgesetzt nach 881 800im Vorjahr.