Daimler sieht Hoffnungsschimmer beim Pkw-Absatz
Stuttgart/dpa. - Er erwarte, dass im März die Rückgänge bei den Verkäufen nicht mehr ganz so deutlich ausfallen wie in den Vormonaten, sagte Mercedes- Produktionsvorstand Rainer Schmückle am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart. Eine «radikale Verbesserung» werde es aber zunächst nicht geben.
«Wir werden uns langsam aus dem Tal herausbewegen», sagte Schmückle. «Ich glaube, dass wir im zweiten Halbjahr eine leichte Erholung sehen werden.» In der Produktion der A- und B-Klasse werde es voraussichtlich im zweiten Quartal weniger Kurzarbeit geben.
Es würden wohl weniger Mitarbeiter als bisher von der Maßnahme betroffen sein, sagte Schmückle. Außerdem könnten je nach Auftragslage auch die Beschäftigten in Kurzarbeit wieder mehr Stunden pro Woche arbeiten. In den deutschen Pkw-Werken sind seit Wochen mehr als 50 000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Derzeit werden weniger Pkw produziert als verkauft, nachdem die Industrie zuvor Halden aufgehäuft hatte.
Bis Ende Juni solle der Fahrzeugbestand auf einen «optimalen Stand zurückgeführt» werden, sagte der Manager. Im Januar und Februar war der Pkw-Absatz bei Daimler um ein Viertel eingebrochen.
Von der Abwrackprämie habe Daimler wie auch die anderen deutschen Premiumhersteller BMW und Audi bisher kaum profitiert, sagte Schmückle. Daimler-Chef Dieter Zetsche sprach sich gegen eine Verlängerung der Maßnahme aus. «Nach der Abschaffung der Abwrackprämie folgt ein Absatzeinbruch, das hat man in anderen Ländern gesehen. Deshalb halte ich es nicht für sinnvoll, diese Prämie zu verlängern», sagte er dem «Hamburger Abendblatt» (Mittwoch).
Schmückle sagte, ein dauerhafter Anreiz für die Verbraucher, neue Autos zu kaufen, sei eine Verschärfung der Regeln für die Umweltzonen in den Städten. «Die Einfahrt in Städte sollte nur noch den saubersten Fahrzeugen erlaubt sein», sagte der Manager. Dies könne ohne Geld vom Staat einen «stetigen Wechsel» einleiten. «Keine Prämie hilft dauerhaft.»
Die Herausforderungen für die Autoindustrie seien trotz der Krise bestehengeblieben. «Wir brauchen neue, andere, klimafreundlichere Autos», sagte Schmückle. «Dieser Prozess führt von radikalen Verbrauchsreduzierungen über die Hybridisierung von Motoren bis hin zum emissionsfreien Fahren und der Elektromobilität.» Dabei müssten die neuen Technologien auch schneller als bisher zu erschwinglichen Preisen den Kunden angeboten werden. «Wir müssen bei den neuen Technologien schnell die Kostenkurve nach unten bringen.»