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Daimler erstmals in diesem Jahr mit Absatzplus

06.11.2009, 17:12

Stuttgart/dpa. - Der deutsche Markt blieb allerdings schwach, für die Zuwächse sorgten vor allem das US-Geschäft und kräftig anziehende Verkäufe in Asien. Profitiert hat Daimler zudem von der Nachfrage nach den Luxuslimousinen E- und S-Klasse. Beim Kleinwagen Smart kämpften die Stuttgarter dagegen trotz der wachsenden Nachfrage nach spritsparenden Autos mit herben Einbußen.

Insgesamt verkaufte Daimler im Oktober 97 700 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, AMG, Smart und Maybach - vier Prozent mehr als vor einem Jahr. «Wir werden diesen positiven Trend in den nächsten Monaten fortsetzen und erwarten für das vierte Quartal einen Absatz über dem Niveau des Vorjahres», sagte Schmidt.

Zuvor hatten die Stuttgarter elf Monate in Folge mit zum Teil dramatisch schrumpfenden Verkaufszahlen gekämpft. Zuletzt hatte Mercedes-Benz Cars im Oktober 2008 ein Umsatzplus verbucht. Für das Gesamtjahr 2009 rechnet Daimler mit einem Absatzrückgang. Nach den ersten zehn Monaten liegen die Verkaufszahlen mit 826 000 Autos mit 14 Prozent unter Vorjahr.

Im Oktober setzte Daimler bei der Kernmarke Mercedes-Benz mit 88 400 Wagen sieben Prozent mehr ab als vor einem Jahr. Dazu hat nach Angaben des Unternehmens auch die neue E-Klasse beigetragen. Beim Smart brachen die Verkäufe dagegen um 18 Prozent auf 9300 Autos ein.

Auf dem Heimatmarkt Deutschland schrumpfte der Absatz um 7,2 Prozent. Zuwächse verzeichnete der Premiumhersteller dagegen in Nordamerika (plus 10,1 Prozent) und Asien (plus 34 Prozent). In den USA verbuchte Daimler den besten Monat des Jahres - mit einem Plus von 21 Prozent. Die mit Abstand besten Verkaufszahlen fuhr Daimler aber erneut in China ein: Dort wurden 83,6 Prozent mehr Autos verkauft als vor einem Jahr.

Daimler kämpft seit mehr als einem Jahr mit der Branchenkrise. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte deshalb im Frühjahr einen massiven Sparkurs eingeschlagen. Bundesweit sind 27 400 Mitarbeiter in Kurzarbeit, für weitere 89 000 Beschäftigte in Deutschland gelten verkürzte Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich. Tausende Jobs wurden bereits gestrichen, weitere 1000 in Deutschland sollen bis zum Frühjahr 2010 folgen.

Die Pläne, den Mitarbeiter-Bonus in Aktien zu tauschen und die Belegschaft so an dem Autobauer zu beteiligen, drohen aber zu scheitern. «Es zeichnet sich ab, dass es aus steuerrechtlichen Gründen schwierig wird, ein attraktives Mitarbeiter- Kapitalbeteiligungsmodell zu verabschieden», sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag in Stuttgart und bestätigte einen Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Samstag). Eine endgültige Entscheidung solle noch in diesem Jahr fallen.

Hauptproblem ist den Angaben zufolge, dass ein Teil der Aktien nach einer gewissen Frist als Einkommen versteuert werden müsste. Sollte das Modell scheitern, solle das Geld entweder im Mai oder Oktober 2010 verzinst an die Mitarbeiter ausbezahlt werden. Daimler hatte im Frühjahr den Bonus von 1900 Euro je Mitarbeiter zurückbehalten, um die eigene Liquidität zu schonen.