Computer-Panne Computer-Panne: Einmal zapfen, dreimal bezahlen
HALLE/MZ. - Auf seiner Fahrt von Quedlinburg nach Trier (Rheinland-Pfalz) hatte der Mann in der Nacht zum Sonnabend bei einer Shell-Tankstelle an der A 1 in der Nähe von Köln getankt und dort mit seiner Girocard bezahlt.
Ursache für die mehrfachen Abbuchungen war eine Computer-Panne im Großrechner des Unternehmens in Hamburg. Wie Shell-Sprecherin Cornelia Wolber am Mittwoch der MZ bestätigte, sei es deshalb vergangenes Wochenende bei zahlreichen Shell-Tankstellen in Deutschland zu fehlerhaften Buchungen gekommen. Möglicherweise seien davon auch Tankstellen in Sachsen-Anhalt betroffen gewesen. Eine genaue Aufstellung liege bisher zwar nicht vor. Nach Aussage der Sprecherin sind es aber "deutlich unter 100 Tankstellen" gewesen. Zunächst hatte der Konzern noch von rund 100 Tankstellen gesprochen. Shell unterhält in Deutschland 2 080 Tankstellen.
Ebenfalls unklar ist bislang, bei wie vielen Kunden zu viel angebucht worden ist. "Wir arbeiten jedoch mit Hochdruck daran, die falsch gebuchten Beträge zu ermitteln und die Rückbuchung zu veranlassen", sagte Wolber. Bis zum Wochenende, so die Ankündigung des Konzerns, sollen alle betroffenen Tankkunden ihr Geld zurückhaben.
Grundsätzlich rät die Verbraucherzentrale in Fällen wie diesem, umgehend die Kontoauszüge zu prüfen. Wie in einer falschen Abbuchung zu verfahren sei, das hänge aber vom jeweils genutzten Zahlungsverfahren ab , sagte Gabriele Emmrich von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Im Falle von Shell, wo zum Bezahlen die Pin-Nummer eingegeben wurde, kann die Überweisung nicht rückgängig gemacht werden. "Die Ansprüche müssen in solchen Fällen direkt beim Empfänger geltend gemacht werden", sagte Emmrich.
Shell will dies den Kunden aber ersparen, und von sich aus die falsch gebuchten Beträge zurück überweisen.