Commerzbank verkauft Aktien für 1,1 Mrd. Euro
Frankfurt/Main/dpa. - Die Commerzbank hat bei dem Verkauf von Aktien zur Finanzierung der Dresdner-Bank-Übernahme mehr als 1,1 Milliarden Euro eingenommen. Es seien 65,4 Millionen Aktien zu je 17 Euro platziert worden, teilte das Unternehmen am Montag in Frankfurt mit.
Die Emission sei fünffach überzeichnet gewesen. Die Bank hatte die Platzierung am Montagmorgen angekündigt.
Die Aktien mit voller Dividendenberechtigung für das laufende Jahr wurden in einem beschleunigten Verfahren bei institutionellen Investoren platziert. Das Bezugsrecht bisheriger Aktionäre war ausgeschlossen. Das Papier der Commerzbank verteuerte sich am Montag zeitweise um mehr als fünf Prozent. Im späten Handel lag die Aktie noch um 4,10 Prozent im Plus bei 17,51 Euro.
«Die Aktie ist zuletzt ziemlich runtergeprügelt worden, und viele Fonds sind Short-Positionen eingegangen, haben also auf weiter fallende Kurse gesetzt und müssen sich nun mit den Aktien eindecken», begründete ein Händler den Kursgewinn der Commerzbank-Aktie nach der Ankündigung der Kapitalerhöhung. Von einem anderen Börsianer hieß es, vor dieser Maßnahme habe es bereits Gerüchte über eine Preisspanne in diesem Bereich gegeben. «Der Preis ist zu niedrig, und die zusätzlichen Aktien sollten weggehen wie warme Semmeln, da geht niemand mehr bei 17,00 Euro short», sagte ein weiterer Händler.
Die Commerzbank hatte vor rund einer Woche die Übernahme der Dresdner Bank für insgesamt 9,8 Milliarden Euro angekündigt. Sie übernimmt zunächst 60,2 Prozent der Allianz-Tochter und will den Rest bis spätestens Ende 2009 erwerben. Die Allianz wird nach Abschluss der Transaktion, die größtenteils mit Commerzbank-Aktien beglichen wird, mit knapp 30 Prozent größter Aktionär der neuen Commerzbank sein. Die Fusion wird nach Angaben der Commerzbank 9000 der aktuell knapp 67 000 Vollzeitstellen kosten, 300 von aktuell 1500 Filialen sollen aufgegeben werden.
Das neue Institut aus Commerzbank und Dresdner Bank ist mit einer Bilanzsumme von knapp 1,1 Billionen Euro deutliche Nummer Zwei in der deutschen Bankenbranche hinter der Deutschen Bank mit einer Bilanzsumme von fast 2 Billionen Euro.
Die Dresdner Bank war infolge der seit Sommer 2007 tobenden Krise an den weltweiten Finanzmärkten tief in die Verlustzone gerutscht, nach letzten Zahlen türmten sich knapp drei Milliarden Euro Belastungen auf. Vor allem die Sparte Investmentbanking Dresdner Kleinwort geriet in Bedrängnis. Die Allianz hatte die Dresdner Bank 2001 für rund 23 Milliarden Euro übernommen und teuer saniert.