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Chronologie Chronologie: Die Ära Schrempp: Visionen und Rückschläge

28.07.2005, 18:12

Stuttgart/dpa. - 24. Mai 1995: Jürgen Schrempp übernimmt von Edzard Reuter die Spitzebei Daimler-Benz.

September 1995: Schrempp muss gleich einen Halbjahresverlust von 1,56Milliarden DM auf Grund von Währungsschwankungen bekanntgeben.

November 1995: Das Sparprogramm bei der Luftfahrttochter Dasa kostet8800 Stellen.

Januar 1996: Daimler-Benz dreht der niederländischen Tochter Fokkerden Geldhahn zu. Der Flugzeugbauer geht bald darauf in Konkurs.

April 1996: Erstmals seit 45 Jahren gibt es keine Dividende.Oktober 1997: Die A-Klasse von Mercedes kommt in die Schlagzeilen,sie bei dem als «Elchtest» bekannten Ausweich-Test umkippt. DerKonzern baut serienmäßig eine Fahrdynamik-Regelung ein.

November 1998: Der neue Autoriese DaimlerChrysler aus Daimler-Benzund dem amerikanischen Chrysler-Konzern nimmt die Arbeit auf. DieZusammenführung erweist sich als kompliziert. DaimlerChrysler wird100-prozentiger Eigentümer bei smart.

April 2000: Die deutsch-amerikanische Doppelspitze beiDaimlerChrysler wird aufgelöst. Ex-Chrysler-Chef Bob Eaton geht,Schrempp wird alleiniger Konzernchef. Während im Vorfeld von einer«Fusion unter Gleichen» die Rede war, sehen amerikanischeGroßaktionäre wie der Investor Kirk Kerkorian Chrysler von denDeutschen übernommen.

Juli 2000: Schrempp trägt seine Vision von der «Welt-AG» nach Asien.DaimlerChrysler übernimmt 34 Prozent der Anteile an Mitsubishi Motorsund zehn Prozent am koreanischen Hyundai-Konzern. DASA wird in denEADS-Konzern eingebracht.

November 2000: Schrempp tauscht die Chrysler-Führung aus. AnStelle des Amerikaners James Holden tritt Dieter Zetsche. Er und VizeWolfgang Bernhard greifen hart durch: 26 000 Jobs werden gestrichen,sechs Fabriken schließen.

August 2003: Das Konsortium Toll-Collect, zu dem auch DaimlerChryslergehört, schafft wegen technischer Pannen nicht die Einführung derLkw-Autobahnmaut. Es klappt erst Anfang 2005. Der Bund fordertWiedergutmachung für die Milliarden-Ausfälle.

Januar 2004: Schrempp muss in einem von Kerkorian angestrengtenSchadenersatzprozess aussagen. DaimlerChrysler gewinnt das Verfahren.

April 2004: DaimlerChrysler leitet den Rückzug bei Mitsubishi ein.Die Stuttgarter entscheiden sich gegen eine Milliarden-Finanzspritzefür den schwer angeschlagenen Autobauer. Schrempp muss sich imVorstand angeblich gegen heftige Kritik verteidigen. Sein WidersacherBernhard, bereits designierter Mercedes-Chef, muss gehen. Auch überSchrempps Zukunft wird spekuliert.

Juli 2004: Nach wochenlangem Streit gibt es in Deutschland dieEinigung auf Jobsicherung bis 2011. Dafür werden beim Personal 500Millionen Euro eingespart.

April 2005: Die Misere bei smart nach einem Versuch, die Marke mitneuen Modellen in Gang zu bringen, macht ein Sanierungsprogramm von1,2 Milliarden Euro notwendig. Außerdem belasten hohe Kosten für dieVerbesserung der Qualität das Ergebnis, so dass die Mercedes-Gruppeim ersten Quartal fast eine Milliarde Euro Verlust macht.

28. Juli 2005: Schremp kündigt seinen Rückzug zum Jahresende an.Zetsche wird Nachfolger.