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Chocotech GmbH Wernigerode Chocotech GmbH Wernigerode: Maschinenbauer bringen Naschwerk in Form

Von Sabine Fuchs 23.06.2004, 05:54
Der Monteur Jens Fleisch hantiert mit einer speziellen Prägewalze für eine Schokogussüberziehanlage im Labor der Firma "Chocotech" in Wernigerode (Foto vom 10.06.2004). Der traditionsreiche Betrieb mit seinen 186 Mitarbeitern stellt Form- und Prägetechnik sowie Veredelungs- und Verpackungsmaschinen für Süßwarenerzeugnisse wie Gummibärchen, Pralinen, Bonbons oder Schaumküsse her. (Foto: dpa)
Der Monteur Jens Fleisch hantiert mit einer speziellen Prägewalze für eine Schokogussüberziehanlage im Labor der Firma "Chocotech" in Wernigerode (Foto vom 10.06.2004). Der traditionsreiche Betrieb mit seinen 186 Mitarbeitern stellt Form- und Prägetechnik sowie Veredelungs- und Verpackungsmaschinen für Süßwarenerzeugnisse wie Gummibärchen, Pralinen, Bonbons oder Schaumküsse her. (Foto: dpa) ZB

Wernigerode/dpa. - Das süße Leben hat es den Beschäftigten derChocotech GmbH Wernigerode angetan. Sie bringen leckeres Naschwerkin Form - ob Pralinen, Bonbons, Krokanttäfelchen, Schokoküsse oderGummibärchen. Mit den Maschinen des traditionsreichen Unternehmens im Harz lässt sich so ziemlich alles herstellen, was es an Süßem gibt.Weltkonzerne gehören mittlerweile zu den Kunden. «Seit fast 85 Jahrenentwickelt, produziert und verkauft das Unternehmen Maschinen zurSüßwarenherstellung», sagte Geschäftsführer Reiner Hochapfel.

1920 als «Lauenstein & Co. KG» gegründet, verließen ein Jahrspäter die ersten Kakao-Mühlen und Kakaopulverkühlmaschinen das Werk.Es folgten die weltweit erste Serienfertigung von Pralinen-Einschlagmaschinen und die weltweit erste Schneid- undEinschlagmaschine für Eiscreme. Heute liefern die Wernigeröder inmehr als 60 Länder, unter anderen nach Osteuropa und Asien aber auchin Ägypten oder Amerika drehen sich Maschinen aus dem Harz.

Die Wende 1989 war für den zum Kombinat NAGEMA gehörenden Betriebkeine Zeit des Zuckerschleckens. «Wenn wir damals das Licht hättenausknipsen müssen, hätte kein Mensch auf der Welt weniger Süßes essenmüssen», sagte Hochapfel, der seit 1967 als Konstrukteur in demUnternehmen arbeitete. Der Markt war besetzt.

Doch die Beschäftigten hatten das Glück des Tüchtigen. Derwestdeutsche Maschinenbauer Helmut Sollich aus Bad Salzuflen kauftedas Unternehmen 1992 von der Treuhand ab. Sollich, der selbstVerarbeitungsmaschinen für Schokowaren herstellt, ließ denWernigerödern freie Hand auf ihrem Weg. «Eine Entscheidung, die sichals richtig erwies», sagte Hochapfel.

Chocotech, das 1995 von seinem alten Standort in der Innenstadt ineinen neuen umzog, baut die Maschinen genau nach den individuellenWünschen der Kunden. Natürlich gebe es bestimmt Baugruppen, die immerwieder verwendet werden, doch jede Maschine sei quasi einEinzelstück, sagte Hochapfel.

Herzstück der Chocotech ist das Labor. Diese Entwicklungsabteilungsei ein Erfolgerezept, sagte Hochapfel. «Wir haben die Forschung nielinks liegen lassen». Im Labor klopfen mittlerweile weltweit führendeUnternehmen der Branche an. Dort wird zum Beispiel getestet, ob sichneue Rezepte maschinell umsetzen lassen. Große Unternehmen hättendafür oftmals nicht die Zeit, deshalb lassen sie bei Chocotechtesten.

Um die Herstellung von Maschinen zur Zuckerverabreitung zuvergrößern kaufte Chocotech eine Hannoveraner Firma auf, die guteErfahrungen auf diesem Gebiet hatte. Das Wernigeröder Unternehmenübernahm das know how und entwickelt neue Maschinen im Candy Bereich.Die 175 Mitarbeitern wollen den Bereich Zuckerproduktion weiterausbauen. Der Umsatz soll wie im vorigen Jahr bei etwa 24 MillionenEuro liegen. Im Jahr 2000 betrug er noch 13,3 Millionen Euro. Auchder Besuch weiterer Messen ist geplant. Damit solle der Kundenkreiserweitert werden. So wird Chocotech im August in Las Vegas auf derBakery Show eine der größten Messen der Branche präsent sein.