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Weitere Evakuierungen Chemnitz: Großeinsatz wegen möglichen Sprengstoffanschlags

08.10.2016, 14:30
Polizisten sind am Samstag in einem Chemnitzer Plattenbauviertel wegen des Verdachts auf einen Sprengstoffanschlag im Einsatz.
Polizisten sind am Samstag in einem Chemnitzer Plattenbauviertel wegen des Verdachts auf einen Sprengstoffanschlag im Einsatz. dpa

Chemnitz - Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Chemnitz wegen eines geplanten Anschlags hat die Polizei Spuren von Sprengstoff gefunden. Ein Verdächtiger sei auf der Flucht, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts am Samstag.

Im Zusammenhang mit dem Anti-Terror-Einsatz sind am Samstagabend weitere Bewohner der abgeriegelten Siedlung in Sicherheit gebracht worden.

Nach dem Fund hochbrisanten Sprengstoffs in den Räumen des verdächtigen Syrers wurden weitere sechs Wohnungen evakuiert, wie Tom Bernhardt, Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA), sagte.

Seit dem Morgen hatten bereits rund 80 Menschen ihr Zuhause verlassen müssen. Die meisten kamen bei Freunden und Verwandten unter, einige auch im Hotel.

Beamte hoben am Abend mehrere Löcher an dem Haus aus, in denen der Sprengstoff kontrolliert vernichtet werden sollte. Dabei handelt es sich laut LKA um ein Gemisch verschiedener Substanzen, gefährlicher als der bekannte TNT.

Wegen des Verdachts der Planung eines Sprengstoffanschlags hatte die sächsische Polizei seit Samstagmorgen mit einem Großaufgebot ein Chemnitzer Wohngebiet durchsucht.

„Es gab gestern Abend einen Hinweis vom Verfassungsschutz, dass es zu einer ernsthaften Gefährdung kommen könnte“, sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes Sachsen, Tom Bernhardt.

Das Fritz-Heckert-Wohngebiet wurde weiträumig abgesperrt und evakuiert.

Die Durchsuchungen in dem Plattenbauviertel liefen noch am frühen Nachmittag. Beamte des Spezialeinsatzkommandos sprengten die Tür einer Wohnung, um sie zu durchsuchen. Laut Bernhardt gab es bisher keine Festnahme. Es werde noch gefahndet. „Keine Panik, wir haben die Lage unter Kontrolle.“

Die Polizei forderte die Bewohner des abgesperrten Gebiets auf, zu Hause zu bleiben.

(mz)