Chemnitz Chemnitz: Ex-Sachsenring-Chefs verurteilt

Chemnitz/ddp. - Gegen die Brüder Ulf und Ernst Wilhelm Rittinghaus seienGesamtfreiheitsstrafen von vier beziehungsweise drei Jahren wegen Bilanzfälschung und Untreue verhängt worden, sagte einGerichtssprecher auf ddp-Anfrage. Er bestätigte damit einen Berichtder «Freien Presse» vom Dienstag. Die Urteile seien rechtskräftig.
Dem Zeitungsbericht nach müssen die Manager zudem Geldbußen von 20000 und 15 000 Euro zahlen. Die Freiheitsstrafen seien wegen derlangen Verfahrensdauer zur Bewährung ausgesetzt worden. Dies wollteder Sprecher nicht bestätigen.
Die Brüder Rittinghaus waren der Insolvenzverschleppung und desBetruges in 86 Fällen angeklagt. Die SAG sei spätestens seit 10. März2000 zahlungsunfähig gewesen. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrenssei aber erst am 30. Mai 2002 beantragt worden. Die Brüder hatten dieVorwürfe bestritten.
As Verfahren gegen den ursprünglich mit beschuldigten drittenVorstand Jürgen Rabe war bereits im Herbst 2008 wegen Geringfügigkeiteingestellt worden. Er erhielt eine Auflage zur Zahlung von 1000Euro.
Die aus dem Sauerland stammenden Brüder Rittinghaus hatten dasNachfolgeunternehmen der Trabant-Schmiede Sachsenring zu einemAutomobil-Systemlieferanten umstrukturiert. Beim Börsengang 1997 galtdie SAG als Paradebeispiel des Aufbaus Ost. Bei derInsolvenzanmeldung im Mai 2002 waren noch etwa 800 Mitarbeiterbeschäftigt.