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Chemiestandort Leuna Chemiestandort Leuna: Belgier und Japaner sagen Investition ab

Von Frank Zimnol 13.06.2003, 12:49
Chemische Industrie in Leuna. (Archivfoto: dpa)
Chemische Industrie in Leuna. (Archivfoto: dpa) dpa/dpaweb

Leuna/MZ. - Die erste japanische Investition am Chemiestandort Leuna kommt nicht zustande. Das Gemeinschaftsvorhaben, das die Firma Mitsui mit dem bereits seit Mitte der 90er Jahre in Leuna tätigen belgischen Investor Domo realisieren wollte, ist abgesagt.

Wie eine Domo-Sprecherin der Mitteldeutschen Zeitung sagte, werde die 35-Millionen-Euro-Anlage zur Produktion spezieller Lösungsmittel nicht gebaut. Das Vorhaben, das 20 bis 30 neue Arbeitsplätze gebracht hätte, sollte Ende 2004 in Betrieb genommen werden.

Domo wollte das Joint-venture mit den Japanern dazu nutzen, das in Leuna erzeugte Aceton zu veredeln und so die eigene Wertschöpfung zu erhöhen. Die Lösungsmittel sollten unter anderem in der Reifenindustrie zum Einsatz kommen. Domo und Mitsui hatten das Gemeimschaftprojekt erstmals im Oktober 2001 öffentlich erwähnt. Nachdem das Vorhaben 2002 in einer Machbarkeitsstudie positiv beurteilt worden war, folgte eine Grundsatzentscheidung zum Bau der Anlage. Warum die Großinvestition letztlich scheiterte ist unklar. Von Domo war dazu keine Aussage zu erhalten.

Mitsui bleibt Sachsen-Anhalt als Investor dennoch erhalten. Die Japaner engagieren sich in einem Gemeinschaftsunternehmen im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Dort erfolgte im Mai 2003 der erste Spatenstich für eine Anlage, bei der Mitsui Partner des japanischen Chemieunternehmens Honshu sowie der Bayer AG ist.