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Chemie Chemie: Leuna-Harze baut neue Produktion auf

Von Steffen Höhne 12.04.2006, 06:48

Leuna/MZ. - "Wir haben in ein neues Produkt investiert und wollten die ersten Ergebnisse erst abwarten", sagt Wolfhart Seidel, Geschäftsführer der Leuna-Harze GmbH, der MZ. Vierzehn neue Arbeitsplätze seien dadurch entstanden.

Die mittelständische Firma stellt so genannte Epoxidharze her, die Lacken und Farben Korrosionsschutz-Eigenschaften verleihen, Zwei-Komponenten-Klebern die Kraft geben oder als Beschichtungen für Böden dienen. In der neuen Anlage wird das Vorprodukt "Bisphenol" produziert. Bisher mussten die Leunaer die wichtige Komponente für Spezialharze einkaufen. "Um das weitere Wachstum zu sichern, wollten wir unabhängiger werden", so Seidel. Seit der Privatisierung 1995 steige der Umsatz jährlich zweistellig.

Ende der 50er Jahre wurde die Produktgruppe Epoxidharze in Leuna entwickelt. Nach der Wende stand die Produktion wie viele Bereiche auf der Kippe. Der promovierte Chemiker Seidel übernahm 1992 die Betriebsleitung. Der Einstieg des westdeutschen Kaufmanns Klaus Paur sicherte die Fortführung des Traditionsunternehmens im Chemiepark Leuna. Seither flossen über 76 Millionen Euro in den Aufbau von neuen Kapazitäten. Das Unternehmen mit 110 Beschäftigten und einem Umsatz von über 60 Millionen Euro profitiert dabei vom wachsenden Weltmarkt. Nach Firmenangaben werden jährlich 35 000 Tonnen Epoxidharze hergestellt - dies deckt etwa zehn Prozent des europäischen Marktes. Direkte Wettbewerber sind die drei großen Chemiekonzerne Dow Chemical, Hexion und Huntsman. Vor allem der Export, der über die Hälfte des Umsatzes beisteuert, floriert. "Unsere Anlagen arbeiten mit voller Auslastung", so Seidel.

Daher will Leuna Harze auch in diesem Jahr am Standort weiter expandieren. Direkt neben der neuen Chemieanlage beginnen die Arbeiten für eine weitere Fabrik. Über die Art der Produktion macht Seidel noch keine Aussagen. Die Investitionshöhe werde aber über zehn Millionen Euro liegen.