Chemie Chemie: Henkel stellt Pulverproduktion in Genthin ein

Genthin/dpa. - Der Düsseldorfer Henkel-Konzern stellt dieProduktion von Waschpulvern am Standort Genthin zum Jahresende ein.Stattdessen will sich das Unternehmen dort ganz auf die Produktionvon Flüssigwaschmitteln konzentrieren, berichtete die «MagdeburgerVolksstimme» am Samstag unter Berufung auf den Geschäftsführer derHenkel Genthin GmbH, Volker Bauer. Die zuletzt noch 28 000 Tonnenumfassende Pulverproduktion soll demnach auf andere Henkel-Standorteverlagert werden. Die 65 betroffenen Beschäftigten wechseln nachAngaben des Betriebsrates in die Flüssiglinie oder gehen in denRuhestand.
Genthin ist der wichtigste Standort des Konzerns für flüssigeWasch- und Reinigungsmittel in Deutschland. Die Jahreskapazität liegtderzeit bei 200 000 Tonnen und hat sich damit im Vergleich zuursprünglichen Planungen inzwischen verdreifacht. Waschmittel wieSpee oder Persil werden nach der Produktion gleich vor Ort inKunststoffflaschen abgefüllt. Bei der Henkel Genthin GmbH sindderzeit rund 500 Menschen beschäftigt, darunter auch Leiharbeiter.
Die Fabrik im Jerichower Land wurde 1921 von den Brüdern Hugo undFritz Henkel Junior gegründet. 1945 wurde das Werk enteignet undentwickelte sich in der DDR zum größten Hersteller für Wasch- undReinigungsmittel mit etwa 1700 Beschäftigten. Nach der Wende kaufteHenkel den Betrieb zurück, in den seither rund 120 Millionen Euroinvestiert wurden.