Britischer Staat wird Großaktionär bei RBS und HBOS
London/dpa. - Nach der Vorlage des Rettungspakets im Volumen von 500 Milliarden Pfund wird die britische Regierung schon am Montag nach Medienberichten Hauptanteilseigner zweier Großbanken.
Die Royal Bank of Scotland (RBS) brauche im Tausch gegen Vorzugsaktien 15 Milliarden Pfund (19 Milliarden Euro) Steuergelder, die größte Hypothekenbank Halifax Bank of Scotland (HBOS) benötige 10 Milliarden Pfund frisches Kapital, wie die "Sunday Times" berichtete.
Unklar ist, inwiefern die Regierung künftig über den Aufsichtsrat Einfluss auf die betroffenen Banken nehmen wird. Finanzminister Alistair Darling hatte bei der Präsentation des Rettungspakets bestritten, dass der Staat die Kontrolle über die Banken übernehmen wolle. Das Rettungspaket sieht unter anderem den Einstieg des Staates bei den Banken im Tausch gegen Vorzugsaktien vor. Dafür stellt die Regierung 50 Milliarden Pfund Steuergelder zur Verfügung. Neben einer Geldspritze von 200 Milliarden Pfund der Notenbank verpflichtete sich der Staat ferner, mit 250 Milliarden Pfund für Leihgeschäfte zwischen den Banken geradezustehen.
Wie die "Sunday Times" weiter berichtete, würde die Großbank Lloyds TSB Group ihre Kapitalausstattung mit Hilfe des Staats um 7 Milliarden Pfund erhöhen, die Bank Barclays benötige 3 Milliarden Pfund.