Breschnew-Double Breschnew-Double: Guck mal, wer da spricht
Halle (Saale)/MZ. - Es war nicht alles schlecht, wir haben es oft gehört. Damals, als wir noch stolz das blaue Halstuch der Thälmann-Pioniere trugen, war die Welt in Ordnung. Die liebe Sonne schien am Ostseestrand und Genosse Breschnew regierte die Welt. Jedenfalls jenen Teil von ihr, von dem wir in der Schule hörten, dass er der bessere sei.
Nun, 20 Jahre nach dem Zerfall des Sowjetimperiums, schickt sich Moskau an, den Kalten Krieg doch noch zu gewinnen. Mit einem nostalgischen Silvesterball will der Kreml an gute, alte Zeiten erinnern. Die Sause steht unter dem Motto "Back in the USSR". Sie soll in einem Erholungsheim bei Moskau steigen und von einem Doppelgänger des ehemaligen sowjetischen Parteichefs Leonid Iljitsch Breschnew moderiert werden.
Die Auferstehung Breschnews, der am 10. November 1982 im Alter von 75 Jahren in Moskau gestorben ist, wird natürlich der Hit des Abends. Unvergesslich sind die Bilder, wie der Mann mit der tonnenschweren Ordensbrust in einer Art Wachkoma ganze Parteitage im Präsidium verdämmerte. Breschnew soll eine Vielzahl von Schlaganfällen und Herzinfarkten überstanden haben. Mal sehen, wie sein Darsteller das spielen und trotzdem Spaß haben wird.
Bis früh um fünf soll es gehen. Und damit das Breschnew-Double nicht so einsam ist, wird ihm eine Doppelgängerin von Alla Pugatschowa an die Seite gestellt. Die 61-jährige Schlager-Ikone aus Sowjettagen lebt zwar noch, hat aber offenbar etwas Besseres an diesem Abend vor. Oder sie braucht das Geld nicht. Beides spricht nicht gegen sie.