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Braunkohle Braunkohle: Mibrag soll verkauft werden

22.09.2008, 19:14
Ein Schaufelradbagger SRs 703 der Mibrag legt im Tagebau Vereinigtes Schleenhain bei Zwenkau Braunkohle für das Kraftwerk Lippendorf frei. (Foto: dpa)
Ein Schaufelradbagger SRs 703 der Mibrag legt im Tagebau Vereinigtes Schleenhain bei Zwenkau Braunkohle für das Kraftwerk Lippendorf frei. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Halle/MZ/sth. - Auf Anfrage sagte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU): "Uns liegen ähnliche Hinweise vor." Die Landesregierung werde die Mibrag bei der Suche nach neuen Partnern unterstützen. Die Mibrag selbst war Montagabend für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.

Als Käufer werden mehrere große Energiekonzerne gehandelt, mit denen es auch schon erste Gespräche gegeben haben soll. In der engeren Auswahl sind RWE, EdF, Vattenfall, Electrabel und ein tschechisches Konsortium. Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung wurde zudem die amerikanische Investmentbank Merrill Lynch mit dem Verkauf beauftragt.

Durch die Klimaschutzpolitik der Europäischen Union steht die Mibrag derzeit unter starkem wirtschaftlichen Druck. Das Unternehmen soll für drei eigene Kraftwerke dieses Jahr 30 Millionen Euro für den Erwerb von Kohlendioxid-Zertifikaten bezahlen. Dagegen wurde Widerspruch eingelegt, der noch nicht entschieden ist. Zudem plant die Mibrag den Neubau eines großen Kohlekraftwerkes. Doch potenzielle Investoren halten sich bisher zurück. Die Verschmutzungsrechte zur Kohlendioxid-Emission sollen ab dem Jahr 2012 komplett versteigert werden. Dies würde die derzeit lukrative Verstromung von Braunkohle erheblich teurer machen.

Wirtschaftsminister Haseloff betonte, die Braunkohle sei im Energiekonzept des Landes auch in den nächsten Jahrzehnten unverzichtbar. "Ein möglicher neuer, starker Partner bedeutet auch eine Chance für das Unternehmen", so der Minister.