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Bombardier-Züge Bombardier-Züge: Streit mit Bahn um Qualität

Von Frank Zimnol 31.01.2002, 18:04

Halle/MZ. - Betriebsratsvorsitzender Reiner Knothe verwiesgegenüber der Mitteldeutschen Zeitung aufdie jüngste Bewertung des Chefs der BerlinerS-Bahn GmbH, Günter Ruppert. Der Manager derBahn-Tochter habe die Verfügbarkeit der ausAmmendorf gelieferten Züge auf "über 99 Prozent"beziffert. Waggonbau-Werkleiter Frank Iffländerlehnte eine Stellungnahme zum Mehdorn-Zitatmit der Begründung ab, er wolle sich nichtüber die Meinung eines Kunden äußern. GünterMeißner, Chef der IG Metall Halle, räumteindes Probleme ein, die es bei Nahverkehrszügengegeben habe. Ihm sei bekannt, dass vom ABB-Konzernstammende Steuerelemente versagt hätten unddass auch die bei Bombardier in Görlitz gefertigtenAluminium-Längsträger Fehler aufgewiesen hätten."Das kann man aber nicht Ammendorf anlasten",sagte Meißner. Bei der Berliner S-Bahn, fürdie der hallesche Hersteller allein zuständigzeichne, sei bewiesen worden, dass man erstklassigeQualität fertigen könne. "Wenn Zulieferteilemit nicht erkennbaren Mängeln behaftet sind,dann steht der Lieferant der fehlerhaftenTeile in der Verantwortung", erläuterte Knothe.

In der Vergangenheit hatten besonders Defektebei den zwischen Dresden und München verkehrendenNeigetechnik-Zügen für Aufsehen gesorgt. EinAmmendorfer Konstrukteur, der anonym bleibenwollte, sagte der MZ, die von Fiat geliefertenDrehgestelle, die das Neigen der Waggons inKurven bewirken, seien der Hauptgrund fürdie Pannenserie gewesen. Inzwischen werdedarüber nachgedacht, die Drehgestelle künftigvon Siemens zu beziehen.

Christine Geißler-Schild, Konzern-SprecherinTechnik bei der Bahn, wies darauf hin, dassalle Fahrzeuge, die derzeit von den Schienenfahrzeugherstellernübernommen würden, mit Mängeln behaftet seien."Das ist ein generelles Problem der Industrieund auch von Bombardier. Wir sind deshalbfortwährend mit den Herstellern im Gespräch",fügte sie hinzu. In Sachsen-Anhalt habe esmit den Nahverkehrszügen von Bombardier keineProbleme gegeben, erklärte hingegen MartinKrems, Sprecher des Landesverkehrsministeriums.