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Bombardier Bombardier: Im Werk Hennigsdorf werden 34 Jobs gestrichen

17.03.2004, 17:17

Hennigsdorf/dpa. - Vom aktuell geplanten Stellenabbau beim Bahntechnik-Hersteller Bombardier ist der Standort Hennigsdorf (Oberhavel) nach Kenntnis des Betriebsrats mit 34 festen Arbeitsplätzen betroffen. Die zuvor genannte Reduzierung um 152 Stellen sei zum Großteil schon im vergangenen Jahr vereinbart worden, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Wobst am Mittwoch.

Der weltgrößte Konzern der Branche nimmt angesichts schrumpfender Erträge massive Einschnitte vor und will allein in Deutschland 1500 Stellen streichen. Das erst vor zwei Jahren vor dem Aus gerettete Waggonwerk in Halle-Ammendorf in Sachsen-Anhalt mit knapp 800 Beschäftigten soll bis 2005 geschlossen werden; ebenso sechs weitere Werke in Europa. Weltweit soll mit 6600 Stellen fast jeder fünfte Arbeitsplatz wegfallen, wie der kanadische Konzern am Mittwoch ankündigte. Betroffen sind auch die acht verbleibenden deutschen Werke mit noch 10 000 Beschäftigten.

Allein 2003 habe Bombardier in seiner größten deutschen Niederlassung Hennigsdorf 500 Arbeitsplätze - zum Teil durch Ausgliederung - gestrichen, erläuterte Betriebsratschef Wobst. Damit sei eine so genannte Standortsicherungsvereinbarung für die Produktion verbunden gewesen. Eine weitere, im Juni vergangenen Jahres vereinbarte Reduzierung um 109 Stellen betreffe die Bereiche Verwaltung und Engineering.

Ziehe man diese Zahl von den genannten 152 Stellen ab, blieben 43 übrig, von denen wiederum 9 befristete oder Leiharbeitskräfte seien. Demzufolge sind laut Wobst gegenwärtig die Kürzungspläne für 34 feste Stellen «nicht näher untersetzt». Der Betriebsratschef kündigte für kommenden Freitag (19.3.) eine Sitzung des Wirtschaftsausschusses an, in der die Geschäftsführung den Belegschaftsvertretern Rede und Antwort stehen soll.

Der Vorstandschef des Bombardier-Mutterkonzerns, Paul M. Tellier, begründete die Einschnitte mit Überkapazitäten und unzureichender Effizienz des Produktionsnetzes. «Einige Werke haben lediglich eine Auslastung von 50 Prozent.» In keinem der zu schließenden Werke gebe es bestehende Aufträge über das kommende Jahr hinaus. Das Management erhofft sich von der Umstrukturierung jährliche Einsparungen von etwa 600 Millionen Dollar.

Der Bombardier Mutterkonzern verbuchte den Angaben zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/2004 (31. Januar) einen Nettoverlust von 89 Millionen Kanadischen Dollar nach zuvor minus 615 Millionen. Der Jahresumsatz stagnierte mit 21,3 (21,2) Milliarden Dollar.