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Bofinger widerspricht Warnungen vor Inflation

12.04.2009, 08:50

Düsseldorf/dpa. - Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat Warnungen vor einer weltweiten Inflation zurückgewiesen. «Für Deutschland besteht auf absehbare Zeit kein Inflationsrisiko, sondern in erster Linie ein ausgeprägtes Deflationsrisiko», sagte Bofinger im Gespräch mit dem «Handelsblatt».

Wegen der Absatzkrise der Unternehmen und der steigenden Arbeitslosigkeit werde es «auf breiter Front zu Lohnzugeständnissen der Arbeitnehmer kommen». Diese wirkten sich, wie das Beispiel Japans in den vergangenen 13 Jahren zeige, dämpfend auf die Preisentwicklung aus. Zuvor hatte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) vor einer weltweiten Inflation infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise gewarnt.

Bofinger betonte, die die Europäische Zentralbank (EZB) werde keine Inflationsprozesse in der Euro-Zone zulassen. «Die von ihr derzeit den Banken zusätzlich zur Verfügung gestellte Liquidität kann sie innerhalb eines Monats wieder vollständig aus dem Kreislauf zurückziehen», erklärte der Ökonom. Dagegen schloss Bofinger für die USA eine inflationäre Entwicklung mittelfristig nicht aus. Doch auch in den USA würde aus seiner Sicht die Inflation nicht über Werte von fünf Prozent hinausgehen.