Sperrkreis errichtet Blindgänger in Plauen gefunden: 250-Kilo-Bombe soll entschärft werden

Plauen - Knapp zwei Wochen nach der Beseitigung einer Fliegerbombe in Dresden ist in Sachsen erneut ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.
Die Fünf-Zentner-Bombe amerikanischer Bauart wurde am Dienstag bei Ausgrabungen in Plauen entdeckt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Dresden war bereits seit dem Nachmittag vor Ort.
Nach Angaben der Stadt sollte der Sprengkörper noch am selben Tag entschärft werden. Wann damit zu rechnen war, stand bis zum Abend noch nicht fest.
Vor der geplanten Entschärfung hatten Einsatzkräfte damit begonnen, die Bewohner aus einem Gebiet im Umkreis von 1000 Metern um den Fundort in Sicherheit zu bringen. An Straßen und Wegen wurden Sperren errichtet. Anschließend gingen Zweier-Teams aus je einem Feuerwehrmann und einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes durch das Sperrgebiet und forderten die Anwohner auf, ihre Häuser zu verlassen.
Bombenfund in Plauen: 1650 Menschen müssen Sperrgebiet verlassen
Von den Maßnahmen betroffen waren rund 1650 Menschen, wie eine Stadtsprecherin sagte. Davon seien mehr als 400 Personen 70 Jahre und älter. Altenheime oder Krankenhäuser gehörten nicht zum Sperrgebiet, das sowohl Einfamilien- als auch Mehrfamilienhäuser sowie Waldgebiet umfasste.
Nach Angaben der Stadt waren drei freiwillige Feuerwehren mit 26 Kräften im Einsatz. Darüber hinaus sorgten 79 Polizisten, 32 Rettungskräfte mit neun Rettungs- und Transportwagen sowie 30 Mitarbeiter der Stadt dafür, dass die Sicherheitsmaßnahmen organisiert und umgesetzt wurden.
Die Weltkriegsbombe war auf einer sogenannten Verdachtsfläche gefunden worden. Eine Spezialfirma hatte im Auftrag des Kampfmittelbeseitigungsdienstes das Gebiet mit Metalldetektoren untersucht, wie die Stadt mitteilte. Die Ergebnisse der Erkundungen seien computergestützt ausgewertet und Verdachtspunkte fixiert worden. Auf der Grundlage dieser Untersuchungen war die Bombe ausgegraben worden.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte eine Fliegerbombe Dresden in Atem gehalten. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg hatte erst nach zwei Tagen unschädlich gemacht werden können. Eine Entschärfung am Fundort war wegen eines deformierten Zünders fehlgeschlagen. Nach einer Teilexplosion war die britische Bombe ausgebrannt. (dpa)