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Biosprit-Hersteller Biosprit-Hersteller: Verbio steigert Umsatz - Gewinn bricht ein

21.03.2012, 09:52

Zörbig/MZ/sth/dpa. - Der Biosprit-Hersteller Verbio tritt beim Ausbau der Kapazitäten aufs Gas: Rund 150 Millionen Euro sollen bis Ende 2014 in vorhandene und neue Anlagen zur Herstellung von Biomethan investiert werden, teilte das Unternehmen aus Zörbig (Anhalt-Bitterfeld) am Mittwoch mit. „Wir treten gegen den Diesel an“, sagte der Vorstandschef der Verbio Vereinigte Bio-Energie AG , Claus Sauter.

Erst vergangenen Freitag hatte Verbio in Zörbig eine neue Anlage in Betrieb genommen, die Biomethan in Erdgasqualität aus Stroh herstellt. Dieses wird an Erdgastankstellen verkauft (die MZ berichtete). Natürliche Rohstoffe stünden in der Landwirtschaft unbegrenzt zur Verfügung, dabei gelte „erst auf den Teller, dann in den Tank“, sagte Sauter. Die bisher von Verbio hergestellten Agrar-Kraftstoffe Biodiesel und Bioethanol werden aus Raps beziehungsweise Getreide hergestellt.

Umweltschützer kritisieren den Einsatz von Nahrungsmittel-Rohstoffen als Kraftstoff. Bis Ende 2014 will Verbio nun eine große Biomethan-Produktionsanlage auf Strohbasis bauen. Nach MZ-Informationen werden über 40 Millionen Euro investiert. Als mögliche Standorte gelten Deutschland oder Osteuropa.Steigende Absätze von Biodiesel und Ethanol sowie der Zukauf des Rohstoffhändlers Märka haben den Verbio-Umsatz 2011 um 44,8 Prozent auf 754 Millionen Euro ansteigen lassen. Unterm Strich sank das Ergebnis allerdings von acht auf 1,3 Millionen Euro. Verbio nennt als Grund Abschreibungen auf eine Biomethan-Anlage.

Der äußerst schmale Gewinn zeigt aber auch, wie umkämpft der Biosprit-Markt ist. Die Margen für Biodiesel und Ethanol sind äußerst gering. Die schleppende Einführung des neuen Kraftstoffs E 10 mit zehnprozentigen Ethanol-Anteil traf den Hersteller.

Dennoch gibt sich Sauter optimistisch: „Biokraftstoffe sind mittlerweile ein stabiles Geschäft mit stabilen Planungen. Die Konsolidierung im Bereich der Biokraftstoffe ist abgeschlossen. Das zeigen die Zahlen 2011.“ Er glaube weiter an die Zukunft von E 10 und die Vernunft der Verbraucher, den Kraftstoff zu tanken.