Bildung Bildung: Gehirnforscher setzen auf angstfreies Lernen

Hamburg/dpa. - Eine entspannte Atmosphäre hat Gehirnforschern zufolge positive Auswirkungen auf das Lernen. Im «Angstmodus» stehe das Gehirn unter dem Einfluss der Amygdala, des so genannten Mandelkerns, berichtet das Magazin «Geo».
In diesem Zustand seien Kreativität und freies Denken stark behindert. Das Gehirn halte sich an die simpelsten Lösungen, beruft sich die Zeitschrift auf den Neurobiologen Prof. Manfred Spitzer von der Universität Ulm.
Ein weiterer Nachteil des von Angst geleiteten Denkens sei, dass sich zusammen mit den geübten Lernstoff auch das unangenehme Gefühl einpräge. Wer Mathematik mit bangem Gemüt pauke, erinnere sich später oft nur mit Beklommenheit an den Unterricht. Möglicherweise werde jede mathematische Formel das Gefühl der Angst in Erinnerung rufen.
Allerdings heißt mit Freude lernen nicht, dass der Unterricht nicht anstrengend sein dürfe, so das Magazin weiter. Vielmehr könnten aus gedanklichen Anstrengungen, die von Erfolg gekrönt seien, Selbstvertrauen und tiefe Befriedigung erwachsen.
Wichtig für das Lernen sei auch, dass Zahlen und Daten in einem Zusammenhang präsentiert werden, der den Schüler interessiert. «Geschichten und Zusammenhänge treiben uns um, nicht Fakten», so Psychiater Spitzer.