Bilanz 2003 Bilanz 2003: VW zahlt in Deutschland keine Gewerbesteuer

Wolfsburg/dpa. - Volkswagen wird 2003 mit einem Gewinneinbruch abschließen. Das operative Ergebnis werde nicht einmal die Hälfte des Vorjahreswerts von 4,76 Milliarden Euro erreichen, hatte VW Ende Oktober mitgeteilt. Gründe seien der starke Euro, die flaue Automobilkonjunktur, hohe Investitionen in neue Modelle und teure Probleme in Brasilien. In den ersten neun Monaten brach das operative Ergebnis um 53,4 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro ein. Nach Steuern verdiente VW nach 1,84 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum nur 813 Millionen Euro.
Mickeleit sagte, die Kommunen hätten angesichts der Quartalsberichte allen Grund gehabt, in ihrer Finanzplanung mit Blick auf Steuerzahlungen durch VW vorsichtig zu sein. Etliche Städte hätten dies auch getan. Unter der Annahme, dass die Autokonjunktur anspringe, werde VW 2004 wieder Gewerbesteuer zahlen. Die hohen Investitionen in Deutschland dienten auch der Zukunft der Standorte.
Vor zwei Wochen hatte Volkswagen angekündigt, angesichts der weltweiten Branchenflaute seine Investitionen bis 2008 um 11 Prozent zurückzufahren. Geplant ist, dass der Konzern insgesamt 41,6 Milliarden Euro ausgibt, den Großteil davon für neue Modelle. In Deutschland will VW in den nächsten fünf Jahren mehr als 21 Milliarden Euro investieren.
Die «Wolfsburger Nachrichten» hatten am Samstag berichtet, die Stadt Wolfsburg müsse VW sogar mehr als 30 Millionen Euro Vorauszahlungen zurückerstatten. Dagegen kann Bremen dank 113 Millionen Euro unerwarteter Steuerzahlungen von Unternehmen sowohl ein 20-Millionen-Loch im Sozialetat als auch Steuerausfälle von 27 Millionen Euro ausgleichen. Nach «Focus»-Informationen stammt eine dreistellige Millionensumme von DaimlerChrysler. Der Konzern zahle nach dem Verbrauch hoher Verlustvorträge erstmals seit 1991 wieder Gewerbesteuer. In Bremen baut DaimlerChrysler mit 16 000 Beschäftigten die C-Klasse-Limousine sowie SL- und SLK-Roadster.